Ich hoffe die Zukunft sieht so aus, wie die Hochzeitsfeier auf der ich am Wochenende war. Menschen aus 10 Nationen zelebrierten das, was in Star Trek und bei Perry Rhodan selbstverständlich ist – eine vereinte Menschheit ohne Vorurteile, Missgunst und Anfeindungen. Sie feierten ein Familienfest das so international war, wie ich noch keines zuvor besucht hatte.
Die Braut wurde in Tunesien geboren, der Bräutigam stammt aus Thüringen, die geladenen Gäste kamen aus der ganzen Welt. Neben der Schweiz, Portugal, Kroatien, Mazedonien und Russland, waren auch Gäste aus Brasilien gekommen. Die Freunde des Brautpaars aus Tschechien, China und dem Iran hatten leider absagen müssen. Die Kellner im Restaurant stammten aus Syrien und Afghanistan. Alle feierten zusammen mit uns Deutschen das frisch getraute Paar.
Es wurde getanzt und gelacht, tausende von Fotos gemacht und gut gegessen. Es wurde über Gott und die Welt geredet und auch über Politik. Die Feier hat bewiesen, wir können zusammen friedlich miteinander auskommen, wenn wir nur wollen und wenn die Voraussetzungen stimmen. Die meisten waren jung, hatten studiert oder studierten noch, besaßen also einen hohen Bildungsstand. Alle lebten ungefähr den gleiche Lebensstandard. Keiner war extrem reich und keiner extrem arm. Vielen kannten sich schon seit Längerem und waren befreundet, andere wiederum trafen sich zum ersten Mal.
Direkt nach der Trauung im Saalfelder Rathaus symbolisierten weiße Tauben Frieden und Freiheit. Der Tross der Hochzeitsgäste fuhr, angeführt von einem Tesla, zum Bergfried. Jenem Restaurant in dem auch wir unsere Hochzeit gefeiert haben. Dort wurde unteranderem mit einer Drohne gefilmt. (Etwas bedrohlich sind die Dinger ja schon.) Einzig die Hitze machte einigen zu schaffen. Temperaturen über 30 Grad und schwüle Luft brachten selbst die Tunesier zum schwitzen.
Als wir spät abends nach Hause fuhren, waren wir uns einig. Es war ein schönes Fest, das bewiesen hat, wie Völkerverständigung funktionieren kann.