PERRY RHODAN NEO Band 201 – »Mission auf Mimas« von Michelle Stern und Lucy Guth
Ras Tschubai befindet sich auf Mimas in jener Regenerationsphase, die der Zellaktivator der Liduuri benötigt um sein Leben zu verlängern. Gewissermaßen im Schlaf übernimmt Iratio Hondo die Kontrolle über Ras Tschubais Geist, lässt ihn erwachen und zwingt ihn mit ihm zu teleportieren. Der ehemalige Obmann wurde von einer dunklen Macht übernommen, die Menschen in seiner Nähe zu willigen Marionetten macht.
Tschubai kann zwar Perry Rhodan und die Mediziner des Instituts warnen, doch Hondo ist verschlagen. Sein Plan ist viel ausgeklügelter als alle denken, ebenso wie seine Fähigkeiten, die stetig zu wachsen scheinen. Auf seiner Flucht mit Tschubai als Geisel, kann er den Sicherheitsteams, den Mutanten Sud und John Marshall sowie Gucky und der halben Terranischen Flotte immer wieder entkommen. Er hinterlässt dabei Chaos und Zerstörung.
Als er durch einen Situationstransmitter nach Olymp entkommt, können ihm nur Thomas und Farouq Rhodan mit der NATHALIE folgen. Mit ihnen unterwegs ist Jessica Tekener, die sich auf der Handelswelt sehr gut auszukennen scheint. Doch auch hier kann Hondo entkommen, zurück lässt er einen schwerverletzten Ras Tschubai, der in letzter Sekunde von Sud gerettet werden kann.
Es ist eine durchaus spannende Geschichte, die die beiden Autorinnen erzählen. Die Verfolgung innerhalb der Klinik auf Mimas zieht sich im Mittelteil zwar etwas, aber mit dem Schauplatzwechsel nach Olymp haben die beiden letztendlich die Kurve bekommen.
Der NEO-Leser erfährt sehr viel über die vergangenen Jahre, über das Genom-Projekt, über den terranischen Geheimdienst und was aus Persönlichkeiten wie Belle McGraw, John Marshall, Julian Tifflor und Ras Tschubai geworden ist. Der geheimnisvolle Merkosh hat einen Kurzauftritt. Hintergründe aus dem Leben Ras Tschubais und Iratio Hondo werden mittels Visionen transportiert. Man bekommt einen guten Eindruck, wie sich die Erde bzw. die Terraner im Laufe der vergangenen Jahrzehnte entwickelt haben. Olymp wird so beschrieben, wie man sich eine Handelswelt vorstellt, mit Casinos und Bordellen am Raumhafen. Alles ist sehr lebhaft und glaubwürdig geschildert.
Mir war es unmöglich herauszufinden, welche Autorin welchen Handlungsstrang geschrieben hat. Der Roman wirkt sehr homogen. Nur eine Entscheidung der Protagonisten konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Perry Rhodan und Thora, lassen Jessica Tekener mit ihren beiden Söhnen gemeinsam auf die Mission gehen, obwohl die junge Frau eindeutig Informationen geklaut hat und nicht preisgeben will, wie sie die gesicherten Kommunikationskanäle der Crest II abhören konnte. Das fand ich etwas unglaubwürdig. Vor allem Thora hätte Jessica Tekener niemals getraut und schon gar nicht ihre Söhne unter diesen Umständen mit der Frau losziehen lassen. Auch wenn sie inzwischen erwachsene Männer sind.
»Mission auf Mimas« ist ein spannender Actionthriller mit einem Bösewicht, der Perry Rhodan und der Terranischen Union tatsächlich gefährlich werden kann. Lucy Guth hat damit ihren Einstand bei NEO mit Bravour bestanden.