Der Film »25 km/h« lief im vergangenen Jahr im Kino, leider nur sehr kurz, so dass wir ihn verpassten. Inzwischen ist er als Leihvideo online verfügbar, da haben wir das nachgeholt.
In dem Streifen treffen sich zwei Brüder nach 30 Jahren zur Trauerfeier ihres Vaters wieder und beschließen spontan ihre Jugendtraum zu verwirklichen – mit dem Mofa durch Deutschland fahren und allerlei Spinnereien zu erleben. Wie beispielsweise: sich durch die komplette Speisekarte beim Griechen zu futtern oder eine schlafende Kuh umstoßen.
Die Brüder haben sich in den Jahrzehnten weit von einander entfernt. Der eine blieb im Dorf und wurde Handwerker. Der andere zog hinaus in die Welt und ist ein vielbeschäftigter Businessmann. Beide litten einst unter dem dominanten Vater und kommen sich auf ihrer Reise nur sehr langsam wieder nahe. Als einer erwähnt, dass er einen Sohn hat, den er noch nie gesehen hat, beschließen sie spontan einen Umweg zu fahren, um ihn zu besuchen.
»25 km/h« wartet mit einer Menge skurriler Situationen auf, die ziemlich lustig sind. Bei allem Klamauk hat der Film auch nachdenkliche Momente. Die beiden Männer sind über Vierzig und haben keine Familie. Sie fragen sich, ob sie wirklich glücklich mit ihrem Leben sind. Am Ende finden sie zu sich selbst und entdecken, was für sie wichtig ist.
Was ich merkwürdig fand. Die beiden stammen aus einem Dorf im Schwarzwald. Während alle Umstehenden, der Pfarrer oder die Taxifahrerin, schwäbisch »schwätze«, reden die Brüder untereinander nur hochdeutsch. Wahrscheinlich hätten die Zuschauer außerhalb des schwäbischen Raumes es nicht verstanden. Seltsam ist auch, dass die alten Mofas auf Anhieb funktionieren und unterwegs nicht kaputt gehen. Aber darüber kann ich angesichts der guten Schauspieler und der netten Geschichte hinwegsehen.
Sehr schön anzuschauen, sind im übrigen die Landschaftsaufnahmen – der nördliche Schwarzwald, die historischen Ortskerne der Städte und Dörfer, aber auch die Wälder und Alleen im Brandenburgischen. Wer eine Geschichte übers Älterwerden erleben möchte und mal wieder lachen will, sollte sich das deutsche Roadmovie unbedingt ansehen.