Weil über Ostern so schönes Wetter war, nahm ich die Kamera mit zum Spaziergang, um ein paar Fotos zu machen. Gerade jetzt, wenn die Obstbäume blühen und die Bäume ausschlagen, finde ich die Farbkontraste besonders schön. Das hat sowas von Neuanfang. Obwohl ich eigentlich eher der Herbstfan bin, kann ich mich dennoch an den vielen Blüten erfreuen.
So ist die Wiese vorm Haus nicht mehr grün, sondern hellblau. Tausende von Veilchen stehen dicht an dicht und bilden einen regelrechten Teppich. Auch die Vergissmeinnicht, die wir die vergangenen Jahre auf unserer Terrasse kultiviert haben, wurden von den Ameisen über die ganze Wiese verbreitet. Die Katzen der Nachbarin haben im Gras schon kleine Pfade getreten und hocken auf dem Fensterbrett in der Sonne.
Die japanischen Kirschen leuchten schon von weitem und in den Obstbäumen summen die Bienen. Ja, es gibt tatsächlich noch welche. Sowohl im Kurpark, als auch auf dem Gelände des Bergader Käsewerks stehen Bienenstöcke. Die Gemeinde hat im Kurpark Obstbäume angepflanzt und auch in den Gärten sieht man Apfel, Birne und Kirsche wieder häufiger.
Von unserer neuen Wohnung aus sieht man viel mehr grün. Wir haben eben keine Straße mehr vorm Haus. Abends gehen wir meistens noch ein bisschen spazieren und schauen uns den Fortschritt an, den die Natur jeden Tag macht. Inzwischen fängt bereits der Flieder zu blühen an. Aber wenn es nicht bald regnet, wird die Schönheit schnell dahin sein. Es ist staubtrocken, trotz des vielen Schnee, der im Januar gefallen ist und der zum Glück lange genug liegengeblieben ist, um tief in die Erde zu dringen.
Zu viel Sonnenschein hat halt auch seine Schattenseiten, im wahrsten Sinne des Wortes. Ach ja, die Weidezäune stehen wieder unter Strom, was das einprägsame Schild beweist.