Zwei Tage ohne einen Blogeintrag von mir. Insider werden ahnen warum. Obwohl ich mir am Freitagvormittag eigentlich vorgenommen hatte, etwas zum anstehenden Perry 3000 Event in München zu schreiben, kam dann doch alles anders. Ich empfing stattdessen einen Journalisten in unserer Wohnung, mit dem ich über Star Trek, PERRY RHODAN und das Schreiben plauderte. Über das etwaige Ergebnis dieses Besuchs werde ich an dieser Stelle natürlich berichten.
Freitagnachmittag fuhren wir mit dem Auto nach München. Kurz vor 17 Uhr trafen wir im Truderinger B&B-Hotel ein. Dass die Kartenzahlung nicht funktionierte, war das einzige Manko an unserem Hotelaufenthalt. Das Hotel war neu, die Zimmer nett eingerichtet. Das Bett vielleicht ein bisschen zu hart für meinen Geschmack, dafür waren Parken und W-LAN kostenlos. Kurz frischgemacht, ging es anschließend mit der U-Bahn in die Innenstadt zum Italiener. Im »Solo Italia« hatte der Münchner Perry-Stammtisch »Ernst Ellert« sein monatliches Treffen extra um einen Tag nach hinten verschoben. Als wir gegen 18 Uhr eintrafen war es schon gut voll. Ein paar Tische waren aber noch frei und auch die füllten sich schnell. Es gab leckere Pizza und tolle Gespräche. Ein paar Perry-Autoren verirrten sich auch hierher, außerdem waren drei Fans aus Japan gekommen. Je länger der Abend andauerte, um so lauter und stickiger wurde es. Aber das machte nichts, weil alle in froher Stimmung waren und dem nächsten Tag entgegenfieberten. Jürgen Müller kam mit einer schlechten Nachricht aus dem Literaturhaus zum Stammtisch. Es waren die falschen Vitrinen für die geplante Ausstellung geliefert worden. Sie waren zu klein und der mühsam ausgetüftelte Ausstellungs-Katalog obsolet. Doch die Münchner wollten sich bis zum nächsten Morgen etwas einfallen lassen, noch war es nicht zu spät. Damit es auch bei uns nicht allzu spät wurde, gingen auch wir kurz vor zehn. Schließlich wollten wir am nächsten Morgen frisch und munter sein.
Frisch und munter war ich am Samstagmorgen zwar nicht, weil ich wegen der Aufregung und der harten Matratze kaum schlafen konnte. Aber nach einem ausführlichen Frühstück im McCafé gegenüber vom Hotel und einem kurzen Spaziergang zur U-Bahn war das vergessen. Bei der Fahrt in die Stadt stellte ich fest, wie sehr ich das U-Bahnfahren in München vermisst habe. Zwölf Jahre in München prägen. So war es tatsächlich ein schönes Gefühl, sich mal wieder im Münchner »Untergrund« herumzutreiben. Da ich so gut wie alle U-Bahnstationen in München kenne, klappte das natürlich auch mit der Orientierung.
Das Literaturhaus in München steht am Salvatorplatz in der Nähe vom Odeonsplatz. Eine Gegend in die, wie ich behaupte, die wenigsten Münchner kommen. Zumindest bin ich in den zwölf Jahren in München nie dort gewesen, obwohl ich gar nicht so weit davon gewohnt und gearbeitet habe. Es ist eine Gegend in der die dicken Autos auf der Straßen stehen und in der die »Fünf Höfe« eine Klientel anlocken, die mehr Geld auf dem Konto hat, als der Durchschnittsmünchner. Das zeigte sich dann später auch bei der Suche nach etwas Essbarem.
Dennoch die Location im dritten Stockwerk des Literaturhauses war schon beeindruckend. So hoch über den Dächern der Stadt. Die alten Holztreppen knarrten und man war schon etwas außer Puste, wenn man oben ankam. Doch die Sonne schien und die 11 Grad draußen fühlten sich nach Schnee und Kälte fast schon Frühlingshaft an. Die Organisatoren erwarteten die Fans mit einem Button, der nach Vorzeigen des Tickets ausgehändigt wurde und es einem gestattete den Saal zwischendurch mal zu verlassen und wieder hineinzukommen. Die ersten hatten sich im Saal schon die besten Plätze gesichert. Ich begrüßte erst einmal Freunde und Bekannte, bevor wir dann auch in der vierten Reihe noch zwei freie Stühle entdeckten. Wie erwartet musste man die wenigen weiblichen Gäste im Saal suchen. Mehr als zehn Frauen waren nicht gekommen. Der Altersdurchschnitt im Saal lagt bei über 50, nur zwei Kinder drückten ihn etwas nach unten.
Das Programm begann pünktlich und der Plan wurde auch den ganzen Tag lang auf die Minute eingehalten. Das war Präzisionsarbeit. Zu den einzelnen Programmpunkten erzähle ich an anderer Stelle detailliert. Ich kann nur sagen, das es abwechslungsreich und informativ war und viel gelacht wurde. Bei der Fragerunde am Ende hatte ich sogar noch den Mut eine Frage zu stellen. Ich war einigermaßen stolz auf mich.
Die erste Pause nutzte ich nicht nur für das Einsammeln von Autogrammen, sondern auch für Gespräche mit den Fans und Autoren, sowie um einen Happen zu essen. Den fanden wir übrigens nicht weit vom Literaturhaus in einer Filiale von »Vinzenz Murr«. Das Restaurant und Café im Literaturhaus selbst, entsprach nicht unbedingt unserem Geldbeutel und außerdem war zu hören, das viele Fans weggeschickt wurden, weil angeblich nicht genügend Platz war. Nun, ja, die Perry-Fans entsprachen vielleicht nicht dem typischen Publikum, was dort normalerweise verkehrt. In der Kaffeepause am Nachmittag tranken wir einen Kaffee in der Bäckerei Schmidt am Eingang vom REWE in der Salvatorpassage, mit Krapfen und Nusshörnchen.
So gestärkt machte der Haupt-Programmpunkt rund um den Band 3000 noch mehr Spaß. Die anschließende Fragerunde verging wie im Flug und dann war es auch schon wieder zu Ende. Draußen war es bereits dunkel geworden. Das Foyer im dritten Stock war aber noch gefüllt mit Fans, die bei einer zweiten Autogrammstunde Unterschriften in einer exklusiven Broschüre zum Event sammelten. Für uns hieß es Abschied nehmen. Gern wäre ich länger geblieben, aber wir hatten noch gute zwei Stunden Heimfahrt vor uns. Außerdem gebe ich zu, das ich ziemlich kaputt war. Von 10 Uhr morgens bis 19 Uhr abends zu sitzen und konzentriert dem Programm zu lauschen, war dann doch anstrengender als gedacht. Auf dem Nachhauseweg legten wir noch einen Zwischenstop bei McDonalds ein. (Damit ist mein Bedarf an FastFood auch wieder für die nächsten Monate gestillt.)
Alles in allem waren es zwei aufregende Tage, an denen ich viele alte und neue Gesichter gesehen habe. Ich habe einige Neuigkeiten erfahren und hatte viel Spaß. Vielen Dank an die PERRY RHODAN-Redaktion für den tollen Event und auch danke an den Münchner Stammtisch für die perfekte Organisation. Das mit den zu kleinen Vitrinen ist wahrscheinlich keinem Fan aufgefallen, weil die Sachen auch auf kleiner Fläche perfekt präsentiert wurden.
Wer jetzt wissen möchte, was genau beim Stammtisch passierte und was in den einzelnen Programmpunkten erzählt wurde, den verweise ich auf meine Kolumne in der EA und auf die SOL 94. Dort werde ich ausführlich über alles berichten. Dafür gibt es hier ein paar Fotos.