Ich bin kein großer Freund von Menschenansammlungen, auch wenn ich mich (dank meines Aufenthaltes in NYC) recht souverän und flink hindurch bewegen kann. Wie mir auch mein Schwager gestern bescheinigte, als wir den Ulmer Weihnachtsmarkt besuchten.
So ein großer Weihnachtsmarkt am Fuße des höchsten Kirchturms der Welt ist schon beeindruckend. Das letzte Mal waren wir 2008 hier und mein Mann scheuchte mich bei Minusgraden bis in die Kirchturmspitze. Gestern ließen wir es geruhsamer angehen. Vielleicht ein Zeichen, dass wir älter werden oder einfach nur, weil es ziemlich windig war. Dafür machte ich viele stimmungsvolle Fotos. Zwar tröpfelte es hin und wieder vom Himmel, aber davon ließen sich weder wir, noch die tausenden Menschen auf dem Markt irritieren.
Eigentlich wollte ich nichts kaufen, aber gleich nachdem wir den Markt betreten hatte … war da der Stand mit den Kuhfell-Taschen. Schlagartig war es um mich geschehen. Mein Mann grinste schon. (Er kennt halt die Kuhfell-Macke seiner Frau.) Ich muss dazu sagen, dass ich schon seit einer Weile nach einer neuen Aktentasche suche, und schon kurz davor stand, mir eine von diesen Taschen aus LKW-Plane zu bestellen. Doch dann stand ich gestern vor der Auslage, sah die Filztaschen mit den wechselbaren Klappen in allerlei buntem Kuhfell und war schockverliebt. Der Preis war allerdings preisverdächtig. Ich sage hier lieber nicht, was eine der Taschen kosten sollte. Ich nahm einen Flyer des Herstellers mit und sagte dem Verkäufer, dass ich es mir überlegen würde.
Wir spazierten eine ganze Stunde über den Markt, wärmten uns an Orangen-Glühwein und Punsch und aßen ein leckeres Ulmer Ofenbrot. Wir bestaunten die Dampflok im Märchenwald und die Stände mit ausgefallenem Kunsthandwerk. Ich biss in eine mit Schokolade überzogene Chilischote und kaufte ein neues Küchenmesser. Als wir dann gehen wollten, hatte ich mich entschieden. Ich würde so eine Tasche mitnehmen, auch wenn sie ein kleines Vermögen kostet. Meine letzte Handtasche hatte ich vor ewigen Zeiten in Traunstein gekauft. Das muss so 2011 gewesen sein. Nach sieben Jahren war es an der Zeit, sich wieder etwas Neues zu gönnen. Obwohl ich ja das Klischee mit den Frauen und den Handtaschen nicht mag.
Zumindest ist es ein echtes Einzelstück, was ich erwarb, von einer Ulmer Künstlerin die jedes Stück in Handarbeit fertigt. Da zahle ich den Preis gern, weil ich weiß, wie viel Arbeit darin steckt.
Hier die Impressionen vom Ulmer Weihnachtsmarkt: