Wer kennt sie nicht, die Feueralarmübungen aus der Schulzeit, wenn die Sirene heulte und alle das Schulgebäude verlassen und sich auf dem Schulhof aufstellen mussten. Mir wurde damals immer ganz heiß und kalt, obwohl ich wusste, dass es nur eine Übung war. Aber noch heute bekomme ich ein seltsames Gefühl wenn ich eine Sirene höre, obwohl ja die meisten Brandmeldeanlagen heute ganz anders klingen. In den vergangenen Wochen hatte ich mehrfach das »Vergnügen« einem Feueralarm beizuwohnen.
Im April war es der Rauchmelder im Treppenhaus, der uns Nachts um halb zwei aus dem Bett holte. Zum Glück war weder Feuer noch Rauch zu sehen oder zu riechen. Aber wir brauchten eine Leiter um den Rauchmelder auszuschalten. Nach so einer Aktion ist man auf jeden Fall hellwach.
Anfang Mai nahm ich an einem Webinar der Bayernwerke teil. Es ging um die Funktionen des neuen Online-Portals, dort kann man jetzt die Anträge für Strom und die Inbetriebnahme von Erzeugeranlagen online ausfüllen. Die Dozentin war gerade in Schwung gekommen, als ein merkwürdiges Piepsen durch die Lautsprecher dran. Etwas perplex erklärte sie, dass es gerade einen Feueralarm gäbe und sie das Webinar unterbrechen muss. Sie würde sich in ein paar Minuten wieder melden. Es dauerte ein halbe Stunde, bis die Übung vorbei war und das Webinar fortgesetzt werden konnte. Erstaunlicherweise hatte sich nur einer der 30 Teilnehmer in der Zwischenzeit ausgeklinkt.
Selbst im Urlaub blieben wir nicht verschont. An unserem vorletzten Abend kurz vorm Abendessen, ich zog mich gerade um, ging der Feueralarm im Hotel los. Wir schnappten unsere Wertsachen und wollten gerade losgehen, da stoppte der Alarm. Auf dem Flur waren die Brandschutztüren geschlossen, aber niemand war zu sehen. Unser Zimmernachbar kam aus der Tür, nur mit einem Handtuch begleitet und fragte was los sei. Da wir ohnehin zum Essen wollten, gingen wir gleich runter. Im Foyer gellte noch ein Rauchmelder, aber ansonsten war nichts los. Die meisten Hotelgäste saßen im Restaurant, ließen sich das Essen schmecken und hatten anscheinend nicht einmal bemerkt, dass es einen kurzen Alarm gegeben hatte.
Ich bin immer froh, wenn nichts Ernstes passiert ist und rege mich auch nicht auf. Besser ein Alarm zu viel, als einer zu wenig.