Die Feiertage sind vorbei. Aufatmen ist angesagt, obwohl es in diesem Jahr recht entspannt zuging. Drei Tage bei den Schwiegereltern und ich musste aufpassen, nicht zum Alkoholiker zu werden. Denn außer mir hat niemand mit meinem Schwiegervater aus Solidarität einen Schnaps getrunken.
Am 24. herrschte das schönste Wetter, das man sich vorstellen kann. Den ganzen Tag blauer Himmel und Sonnenschein, dazu war es angenehm kalt und klar. Nach einem ausgedehnten Spaziergang besuchten wir den Gottesdienst. Normalerweise bin ich nicht so Gottesfürchtig, dass ich in die Kirche gehe, aber in diesem Jahr hatte ich Lust darauf, was auch an den Krippenspiel lag, das aufgeführt werden sollte. Ein Rabe (Handpuppe) erzählte die Weihnachtsgeschichte und die kleine Mariadarstellerin spielte alle anderen in Grund und Boden. Das fand ich originell. Nach Bescherung und Abendessen sahen wir uns dann den Film »Das letzte Einhorn« an. Der Streifen ist ziemlich kitschig, das beste daran ist immer noch der Titelsong.
Am 25. schnupfte mein Mann herum und das hätte mir schon zu denken geben sollen. Der Tag stand im Zeichen der Familie. Die Brüder meines Mannes nebst einem Teil ihrer Kinder waren bei den Schwiegereltern zu Gast. Es gab es wie jedes Jahr Sauerkrautwickel mit Brot. Ich machte mir dann doch lieber Sauerbraten warm. Das Wetter war das Gegenteil des Vortags. Nebel so dicht, dass man keine hundert Meter weit sehen konnte. Und am Abend nieste schließlich auch ich durch die Gegend.
Am 26. hatte mich der Schnupfen dann voll erwischt. Da hilft auch der schönste Sonnenschein und das tollste Alpenpanorama nicht, wenn die Erkältung nicht enden will und immer neue Symptome austreibt. Nach Grippe, Angina und Dauerhusten kam jetzt noch Schnupfen dazu. Ich denke, so langsam reicht es. Am Nachmittag hatten wir Besuch von Neffe und Nichte meines Mannes. Ich litt am Abend auf der Couch hustend und mit verstopfter Nase vor mich hin.
Ansonsten habe ich über die Feiertage zwei paar Socken gehäkelt, dazu Crawling« von Linkin Park in Dauerschleife gehört sowie »Die Schachnovelle« von Stefan Zweig und den NEO von Susan Schwartz gelesen. Ersteres ist wirklich brillant. Zum NEO werde ich morgen etwas schreiben. Literarisches war es auch, was ich geschenkt bekommen habe. Zum einen den neuen Roman von Ken Follett und zum anderen ein Hörbuch mit Kurzgeschichten von Sherlock Holmes, gesprochen von Benedict Cumberbatch. Fürs Auge bekam ich den Bildband von Hans-Werner Sahm, den ich mir schon lange gewünscht habe. Ich bewundere die Gemälde des Künstlers und habe seit vielen Jahren einen Kunstdruck von ihm über meinem Bett in Saalfeld hängen.
Alles in allem war es ein ruhiges Fest und ich habe durch meine Dauererkältung sogar ein paar Kilo abgenommen.