Ich komme gerade aus dem Kino. Richtig, Star Wars Episode VIII.
Nun ja … überzeugen konnte mich der Film nicht. Ich meine, dass Star Wars keine Science Fiction ist, sondern Fantasy, weiß ich ja schon länger. Aber in diesem Film wird es so deutlich, das es wehtut. Da wird die Macht für meinen Geschmack überstrapaziert. Leia, die ohne Raumanzug im Weltraum zurück zum Schiff schwebt? Leute, meintet ihr das wirklich ernst?
Von einer durchdachten Handlung sprechen, kann man auch nicht gerade. Dafür wurden zu viele Baustellen aufgemacht und nicht wirklich fertiggestellt. Oder das, was gebaut wurde, war reichlich trivial. Ich fragte mich die ganze Zeit, welche Aussage der Film hat. Was will er mir sagen? Das man erstmal alles kaputt machen muss, um neu anzufangen?
Das nächste, was mich gestört hat, war diese Gender-Sache. Mir kam es so vor, als bestünde der Widerstand nur aus alten Frauen. Dazu noch Rey und die kleine Asiatin. Sorry, das war mir dann doch eine Spur zu offensichtlich, die Frauen in den Fokus gerückt. So viel Gleichberechtigung geht schon fast nach hinten los.
Das ganz große Problem des Films ist sein Timing. Das stimmte nämlich hinten und vorne nicht. Wie lange verfolgt die Erste Ordung das Rebellenschiff? Stunden, oder Tage? Wie lange werden die Transportschiffe beschossen? Mit dem was in der Zeit dazwischen passiert, wären die hundert mal vernichtet worden.
Noch ein paar Fragen, die mich beschäftigen. Was hat Rey eigentlich von Luke gelernt? Was bedeutet es, das Reys Eltern unbedeutend waren? (Keine unbefleckte Empfängnis in diesem Fall?) Und dann ist ja auch noch Snoke, der Böse der vom Bösen gemeuchelt wurde, quasi im Vorbeigehen. Wer war Snoke und wo kam er her?
Ich könnte noch viele weiteren Fragen stellen. Aber ich lasse es gut sein. Im Vergleich zu »Rogue One« ist Episode VIII einfach nur flach.
Eine gute Szene gab es, und zwar die mit dem Bügeleisen. Grandios!
Vor lauter kranksein, habe ich noch gar nicht vom diesjährigen Weihnachtstrekdinner berichtet. Dieses Mal fand das Trekdinner schon am Freitag dem 8.12. statt. Außer dem Stammpersonal hatten sich wieder eine Menge Fans eingefunden. Sogar Washington war mit Begleitung aus Hamburg angereist. Dafür war das Personal im Bar-Restaurant-Portugal ziemlich überfordert, denn es dauerte ziemlich lange, bis jeder sein Essen und Trinken hatte. Viel Umsatz haben sie mit uns aber nicht gemacht, dafür saßen wir zu oft auf dem Trocknen. Ungewöhnlich, weil im Rest des Lokals eigentlich gar nicht so viel los war. Das kenne ich von den letzten Jahren anders.
Sandra eröffnete deshalb auch ziemlich spät das Programm. Schon leicht beschwipst vom Schokoladen-Martini machte sie das ziemlich locker.
Sandra und Florian hatten nicht nur die Organisation übernommen, sondern auch das Quiz zusammengestellt. Sandra hatte absichtlich die Fragen so formuliert, dass nicht immer dieselben gewinnen. Aus dem gleichen Zweck hatte sie auch die Pärchen auseinander gesetzt. Nun, ja. Ich habe die Verkündung der Gewinner leider nicht mitbekommen, weil wir da schon auf dem Weg zum Zug waren. Aber so wie ich gehört habe, haben doch wieder die gewonnen, die immer gewinnen. Nerds bleiben eben Nerds, da kann man fragen, was man will. Grins! Vielleicht sollten wir der Gerechtigkeit wegen im nächsten Jahr wirklich eine Tombola anstreben.
Auf dem Gabentisch vom Quiz fand ich das Blankobuch mit dem STAR TREK-Emblem so toll. Und weil das wie eine Bibel aussieht, musste ich das natürlich gleich mal zu einem Schnappschuss missbrauchen. (Yeah! Ich hab’s dann auch gewonnen. Danke an Sandra!)
Nicht so reich gefüllt, war in diesem Jahr der Wichtelsack. Anscheinend ist Wichteln inzwischen out. Vielleicht weil es nicht online geht. Apropos online! Eine Frage im Quiz galt den Namen der Stammtischmitglieder, die nicht bei Facebook sind. Ha, ich denke, ich habe alle gewusst. Es sind dann doch mehr, als gedacht.
Es war wieder ein schöner Abend, wenn auch etwas kurz, weil wir wegen des Wetters in diesem Jahr mit dem Zug gekommen sind. Dafür war die Fahrt umso entspannter.
Vielen Dank an Sandra und Florian für die Organisation. Wir schulden dem »Schweizer Nummernkonto« noch unseren Beitrag. Irgendwie habe ich den ganzen Abend die Spar-Kuh vermisst.
Wer Bilder sehen will: Sandra und Alfred haben ihre Fotos hochgeladen.
Wie ein im Saarland lebender Belgier dazu kommt, einen Sprachführer auf Deutsch zu schreiben, ist an sich schon eine spannende Sache. Weil dieser Sprachführer so ungewöhnlich ist, muss ich einfach darüber berichten.
Lieven L. Litaer hat ein Übungsbuch zur klingonischen Sprache geschrieben. Erschienen ist »Klingonisch für Einsteiger« in diesem Jahr im HEEL-Verlag. Der Verlag machte sich vor allem in den Neunzigern und Zweitausender einen Namen im Fandom, weil er viel Sekundärliteratur zu STAR TREK veröffentlichte. Unteranderem erschien hier auch »Das offizielle (klingonische) Wörterbuch« und später »Klingonisch für Fortgeschrittene«.
Lieven L. Litaer weiß wovon er spricht. Er ist Klingonischlehrer und gibt regelmäßig Seminare. Jetzt hat er seine Erfahrungen in einem kleinen Übungsbuch gebündelt. In 10 Lektionen auf 64 Seiten begleitet man den Sternenflottenoffizier Toby Johnson auf seinem Landurlaub auf der klingonischen Heimatwelt Kronos. In kurzen Übungen wird man in die Sprache der Krieger eingeführt. Eine Audio-CD hilft bei der richtigen Betonung. Die Aufgaben richten sich nach dem Muster üblicher Sprach-Übungsbücher. Dabei geht der Autor aber speziell auf die Eigenheiten der Klingonen ein. So lernt man sich bei einem Wettfluchen verbal genauso zu wehren, wie beim traditionellen klingonischen Paarungsritual. Das ist witzig und macht unheimlich viel Spaß. Wichtig beim Lösen der Sprechaufgaben: man muss maßlos übertreiben. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Lernen in einer Gruppe oder zu zweit noch viel lustiger ist.
Neben den Übungen bietet das Buch auch immer wieder Querverweise auf die Wörterbücher und Fakten zur Grammatik sowie Wissenswertes zur Entstehung des Klingonischen, das von Marc Okrand entwickelt wurde. Dieser schrieb auch das Vorwort und macht das Werk von Lieven Litaer damit sogar offiziell. So weit ich gelesen habe, gibt es auch eine englische Übersetzung. Damit ist »Klingonisch für Einsteiger« wieder ein offizielles STAR TREK-Buch, das zuerst in Europa verlegt wurde, nach der PROMETHEUS-Reihe von Christian Humberg und Bernd Perplies.
Wer sich für exotische Sprachen interessiert, für den ist »Klingonisch für Einsteiger« ein Muss. Einfacher kann man die »am schnellsten wachsende Sprache des Universums« nicht lernen. Das Buch (inkl. Audio-CD) kostet 14,99 EUR und ist im Online Shop bei HEEL und im gut sortierten Buchhandel erhältlich.
In dem Sinne wünsche ich allen Lernwilligen: Qapla‘!
Übrigens, die Überschrift des Blogeintrages ist ein Zitat aus Hamlet (dem klingonischen Original versteht sich).
Manch einer wird sich schon Gedanken gemacht haben, dass ich in den letzten Tagen nichts gebloggt habe. Nachdem ein ganzes Heer aus Viren und Bakterien mich Anfang der Woche niedergestreckt und die letzten Tage buchstäblich ans Bett gefesselt hat, bin ich heute erstmals einigermaßen wieder bei Sinnen.
Ich glaube ja, das die Keime dem Brodem aus »Das blutenden Land« entkamen, so aggressiv und zerstörerisch wie die waren und so lebensecht, wie der Autor diesen beschrieben hat. Oder ich habe mal wieder zu oft hier geschrien. Ein grippaler Infekt reichte nicht aus, nein, es musste auch noch eine Seitenstrang-Angina sein. Das ich mir was ganz Böses eingefangen hatte, wurde mir schon Dienstagnacht klar, als ich Fieber bekam. Normalerweise kriege ich nicht so leicht Fieber. Wenn doch, muss ich mir schon was Schlimmeres eingefangen haben.
Jedenfalls verbrachte ich die vergangenen Tage im Bett und ließ mich von meinem Mann pflegen. Den hatte es auch erwischt, aber nicht so schlimm. Wir tranken literweise Tee, schluckten Aspirin und probierten alle Hausmittel aus, um die Halsschmerzen zu bekämpfen. Bei mir scheinen die Antibiotika anzuschlagen, die ich seit gestern nehme. Zumindest fühle ich mich nicht mehr ganz so zermatscht. Reden kann ich nach wie vor nicht so richtig, aber zumindest wieder schlucken.
Manche werden sagen, so eine Woche frei ist doch prima. Ganz ehrlich, ich wäre viel lieber arbeiten gegangen, als mich mit so einer doofen Krankheit rumzuquälen. Ich hoffe, dass ich bis Dienstag wieder fit bin.
Die Eskoher senden einen neuen Verwalter in das von Freibauern bewohnte Land Patloren. Ihn begleitet eine junge Frau mit einem geheimnisvollen Auftrag. Einer der Raureiter, die in Patloren für Ordnung sorgen, sieht im neuen Verwalter seine Chance aufzusteigen. Und dann ist da noch Sardev. Der junge Bauernsohn erlegt einen Geisterwolf und wird damit zum Versuchskaninchen eines Zauberers, der sich die letzten Reste von Magie zu Nutzen machen will. Doch das Experiment setzt Kräfte frei, die alle Parteien in einen blutigen Krieg stürzen.
Man merkt, dass Klaus N. Frick gern Geschichten erzählt. In seinem ersten großen Fantasyroman schwelgt er in Worten, wie in keinem seiner Romane zuvor. Er spricht alle fünf Sinne seiner Leser an, manchmal ist das fast ein bisschen zu viel, aber so bekommt man ein vollständiges Bild von der Inselwelt Patloren. Das Leben dort ist hart, die Herrschenden schonungslos. Ständig fließen Blut und andere Körperflüssigkeiten. Die Charaktere sind verschlagen, kaltherzig und wenig liebenswert. Doch gerade das macht für mich den Reiz dieser Geschichte aus. Es ist keine schöngefärbte Fantasy-Saga mit Elben und Einhörnern, die unter einem Regenbogen wandeln. Was Klaus N. Frick schildert, ist vielmehr die harte Realität des Mittelalters, das in unserer Gegenwart viel zu oft verklärt wird.
Zwischen den Intrigen von Verwalter Nesh-Tilan, der schönen wie klugen Zarg-Nolesa und des Raureiters Shorrn Mekeis gerät Sardevs Geschichte, der im Laufe der Handlung vom Geist eines Wolfs übernommen wird, ein wenig unter die Räder. Vor allem nach dem spannenden Prolog, verschwindet Sardev zunächst aus der Handlung, um erst mit Beginn des zweiten Drittels zurückzukehren. Auffällig ist, dass alle Figuren außer dem Jungen nach sozialem Aufstieg streben. Der Verwalter wünscht sich nach Eskoh zurück, der Raureiter schielt auf einen höheren Posten. Nur die persönlichen Motive der jungen Frau werden bis zum Ende nicht so recht deutlich. Sie scheint ausschließlich dem magischen Zirkel der Eskoher zu dienen. Sie ist es auch, die den Zauberer zu dem Versuch mit Sardev bestärkt. Möchte sie doch, die noch vorhandene Magie für die Eskoher nutzen.
Spätestens hier gewinnt der Roman an Spannung. Der sich durch das Experiment ausbreitende Brodem gebiert Totleben, welches alles eliminiert, was sich ihm in den Weg stellt. Diese »Zombie-Invasion« hat ihren eigenen Reiz und wirkt durch die plastischen Beschreibungen auch ziemlich authentisch. Genauso fassbar ist das Leiden Sardevs. Ein Wolf hat seinen Körper übernommen und die Raureiter richten ihn zu einer Kampfmaschine ab. Der unschuldige Junge muss miterleben, wie er zu einem vielfachen Mörder wird, ohne selbst etwas dagegen tun zu können. Das ist einfühlsam geschrieben und macht das Grauen der Magie für mich erlebbar. Das Geschehen um den Brodem spitzt sich zu und gipfelt in einer epischen Schlacht, bei der es nur Verlierer geben kann. Klaus N. Frick gelingt es, alle Handlungsfäden zu einem befriedigenden Ende zu bringen, ohne dass es hektisch wird oder Fragen offenbleiben.
Neben zwei größeren Kontinuitätsfehlern, über die sich der Autor sicher mehr grämen wird als die Leser, sind es vor allem Redigierleichen und unglückliche Formulierungen, über die ich gestolpert bin. Manche klingen unfreiwillig komisch, wie: »Sein Schreiber hatte bereits … alle Siegel erbrochen.« (vgl. S. 400) Andere sind einfach nur der Nachlässigkeit geschuldet. Auch hier, bin ich mir sicher, ärgert sich der Autor mehr darüber als die Leser.
»Das blutende Land« ist ein Fantasyroman der aus dem Rahmen fällt. Er besticht durch realistische Beschreibungen, die alle Sinne ansprechen und damit eine Wirklichkeitsnähe erzeugen, die man in vielen Bestsellerromanen vermisst. Die Geschichte um Patloren konnte sogar mich fesseln, die mit Fantasy sonst nichts anfangen kann. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen nochmal das Sequel »Sardev – Im Schatten des Friedens« hervorzuholen (Das gibt es übrigens als E-Book beim Verlag in Farbe und Bunt). Ich bin mir sicher, dass ich diese Geschichte jetzt mit anderen Augen lesen werde.
Der Roman »Das blutende Land« von Klaus N. Frick erschien als Paperback und E-Book bei Droemer-Knaur und ist in jeder gut sortierten Buchhandlung sowie im Onlinehandel erhältlich.
PERRY RHODAN NEO Band 162 – »Allein zwischen den Sternen« von Kai Hirdt
Wie fühlt sich ein Mensch der schon mehr als tausend Jahre lebt? Gibt es für ihn noch Inspiration? Fühlt er noch, oder ist ihm alles gleichgültig? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich Kai Hirdt in diesem Roman. Er schafft damit etwas, das seinen Vorgängerinnen in Band 161 nicht gelungen ist, nämlich mir die Gefühlswelt eines MdI zu vermitteln.
Trinar Molat – Faktor II – ist ein einsamer Mann. Durch das lange Leben abgestumpft, gibt es kaum noch etwas, dass ihn berührt. Allein sein Hass auf Perry Rhodan und die Jagd auf den Terraner scheint in ihm etwas zum Schwingen zu bringen. Dabei hat seine ehemalige Partnerin Mirona Thetin – Faktor I – verboten der MAGELLAN und Rhodan nachzustellen. Molat spielt sein eigenes Spiel, als er sieht, dass Mirona von ANDROS Auftrag abzuweichen scheint. Durch seine Gedanken versteht man sein Handeln, das von Brutalität und Gleichgültigkeit geprägt ist. Sein Versuch die Welt seiner Untergebenen zu verstehen, scheitert an seiner Gefühllosigkeit. Ist er noch ein Mensch? Führt Unsterblichkeit zum Verlust der Menschlichkeit? Es sind genau die Ängste mit denen Perry Rhodan bei der Übernahme seines Zellaktivators haderte, die sich als Eigenschaften in den MdI manifestieren. Allein für diese Charakterstudie lohnt sich die Lektüre des Romans.
Spannend und actionreich geht es dagegen auf der MAGELLAN zu. Atlans Botschaft enthielt einen Schadcode, der die Positronik übernimmt und das Schiff zu einem Rendezvous mit einer Plattform der Paddler zwingt. Lange ist nicht klar, ob die Paddler den Terranern wirklich wohl gesonnen sind. Als die Vorurteile überwunden scheinen, wird die MAGELLAN von den Schergen Trinar Monats angegriffen. Auch in diesem Handlungsstrang spielt Kai Hirdt seine Stärken aus. Mit lebhaften Dialogen und witzigen Szenen legt er den Schwerpunkt auf die Interaktion der Figuren. Bei den Raumschlachten dagegen hatte ich oft ungenaue Bilder im Kopf und konnte den Manövern nicht so recht folgen.
»Allein zwischen den Sternen« ist ein kurzweiliger Roman, der einen Blick in die Seele eines Meisters wirft und den Terranern in Andromeda zum ersten Mal echte Vertraute verschafft. Spannung und die vielen netten Details machen diesen NEO zu einem echtes Erlebnis und entschädigen mich für den schlechten, letzten Roman.
Es war ein kalter Wintermorgen. Die Sonne stand tief über den Bergen. Wind fegte in großen Wolken den Schnee von den Gipfeln. Hier im Tal schien die Landschaft mit einer Schicht aus Puderzucker bestäubt. Der See lag ruhig wie ein Spiegel aus Blei. Eiskristalle an den Straßenrändern glitzerten in der Sonne.
Wir stiegen seit langem mal wieder zum Wasserspeicher hinauf – unserem Lieblingsplatz. Auf den umgebenden Bauernhöfen entdeckten wir sie dann … Die Katzen saßen zu Dutzenden draußen vor den Ställen oder im Gras und nahmen ein Sonnenbad. Ich habe auf einem Spaziergang noch nie so viele Katzen auf einmal gesehen. Vor einem Haus zählten wir neun Stück. Weiter oben begegneten wir einem »Löwen« und weiteren Mäusejägern. Den Katzen schien das kalte sonnige Wetter zu gefallen. Im dicken Winterpelz strotzten sie der morgendlichen Kühle und blickten mit großen Augen in die Welt.
Ich kam aus dem fotografieren gar nicht mehr heraus. So viele Miezen …
Der Zug ist abgefahren … im wahrsten Sinn des Wortes. Für die Region Ostthüringen wird es ab morgen düster aussehen, denn sie wurde vom Fernbahnnetz der Deutschen Bahn abgekoppelt – zugunsten der Landeshauptstadt Erfurt und dem Ego einiger Politiker. Sie sonnen sich nun im Glanz eines Milliardenprojekts, bei dem die Umwelt und viele Menschen in Thüringen zu den Verlieren gehören.
In einer schönen Chronik hat Werner Drescher die Geschichte der Saalebahn zwischen Jena und Saalfeld aufgezeichnet (die OTZ berichtet). Diese Chronik reicht 117 Jahre in die Vergangenheit. So lange fahren nämlich schon Züge von Berlin nach München durch das Saaletal. In den dreißiger Jahren sogar mit einer rekordverdächtigen Durchschnittsgeschwindigkeit von 95 km/h. Ab 1941 sogar zweigleisig und elektrifiziert. Bis die Sowjetunion nach dem zweiten Weltkrieg das zweite Gleis und die Elektrifizierung als Reparationsleistungen wieder abbauen ließ. Die DDR hatte in 40 Jahren nicht die Möglichkeiten die Lücke zwischen Camburg und Probstzella wieder zu schließen und so rollten sowohl die Interzonenzüge mit westdeutschen Reisenden, als auch die Regionalzüge der Deutschen Reichsbahn mittels Dieselloks durch die Gegend. Bis nach der Wende die Strecke bis 1995 ausgebaut und elektrifiziert wurde und die ersten Inter-Regios zwischen Leipzig und München hier entlangfuhren.
Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Thüringer Wald und nach Erfurt beschlossene Sache und die Bahn versprach den Städten entlang der Saalebahn, dass sie eine Verbindung ans Fernstreckenetz behalten würden. Im Jahr 2000 fuhren dann die ersten Intercitys auf der Strecke zwischen Jena und Saalfeld nach München. Die Bahnhöfe wurden extra mit viel Geld dazu ausgebaut. Die Haltestelle Jena-Paradies bekam nach jahrelangem Provisorium endlich einen echten Bahnsteig und keinen Bretterbehelf mehr. Ab 2006 fuhren sogar ICEs mit Neigetechnik. Die Fahrzeit verkürzte sich auf zwei Stunden und fünfzig Minuten von Saalfeld nach München. Doch schon da wurden Stimmen laut, dass ab 2018 keine Fernzüge mehr auf dieser Strecken fahren, sondern diese über Erfurt und die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke geleitet würden. Die Politiker in den Städten und Landkreisen interessierte das nicht, weil bis dahin ihre Legislaturperioden längst vorbei wäre. Sie schoben den Schwarzen Peter ihren Nachfolgern zu.
Ab 2011 wurde die Verbindung zwischen München und Saalfeld wieder schlechter. Die ICEs, die in Saalfeld hielten und die sonst über die Schnellstrecke Ingolstadt fuhren, fahren nun über Augsburg. Das bedeutete für mich entweder in Nürnberg umsteigen oder eine fünfzig Minuten längere Fahrzeit in Kauf zu nehmen. Noch schlimmer war es 2016 als die Strecke für ganze neun Monate voll gesperrt wurde und man nur mittels Schienenersatzverkehr in Bussen vorankam. Es schien als wollte die Deutsche Bahn das sich die Anwohner und Fahrgäste schon mal an die Zuglose Zeit gewöhnen sollen.
Nicht nur die Städte in Thüringen leiden, auch Lichtenfels in Bayern ist vom Ausschluss betroffen. Hier treffen sich Strecken aus ganz Oberfranken. Leidtragende sind auch die Menschen in beiden Ländern, die direkt an der neuen Strecke wohnen, welche den Thüringer Wald wie ein Messer durchschneidet. Auch sie haben den versprochenen Bahnhof bei Ilmenau nicht bekommen. Sondern müssen jahrelangen Baulärm und nun das Rauschen der ICEs ertragen, die durch das 11 Milliarden teuere Tunnel- und Brückensystem rollen. Nur 20 Prozent der Summe hätte der Ausbau der Saalebahn gekostet und es wären mehr Menschen bei weniger Umweltzerstörung angeschlossen worden. Es ist kaum vorstellbar, wie man ein solches Projekt durchsetzen konnte, das nur Wenigen nutzt, dafür aber Vielen schadet. Da war der Politik das Wohl Weniger wieder mal wichtiger als das Wohl Vieler.
Heute Abend nun fährt der letzte Zug. Die Stadt Saalfeld und ihre Einwohner haben sich dazu entschlossen mit einer Veranstaltung am Bahnhof gegen die Entscheidung der Deutschen Bahn zu protestieren. Es ist ein spätes Aufbäumen einer Region, die schon viel früher etwas hätte unternehmen müssen.
Während die Mitglieder der PRFZ noch in Ausgabe 88 schmökern, bin ich bereits dabei, das Heft 89 zusammenzustellen. Den ganzen Vormittag habe ich damit zugebracht, eingereichte Artikel und Fotos zu sichten, deren Umfang zu bestimmen und in einer Excelliste zu notieren. Anschließend bin ich die Texte nochmals durchgegangen, habe kleinere Korrekturen ausgeführt, mir Zwischenüberschriften ausgedacht und die Artikel mit Bildern anschließend auf unser Online-Drive hochgeladen. Damit können die Redaktionsmitglieder schon mal mit dem Redigieren der Texte starten. Am Ende stellte ich mal wieder fest, dass ich viel zu viel Material habe. Ich muss meine eigenen NEO-Kolumne massiv kürzen, weil ich im Heft schlicht nicht genügend Platz habe. Man glaubt ja nicht, wie schnell 64 Seiten voll sind.
Wozu ich 2017 wohl nicht mehr kommen werde, ist der Newsletter. Mir fehlte in den letzten Wochen schlichtweg die Zeit, mich auch noch darum zu kümmern. Ich habe mir die Freiheit genommen, an meinen eigenen Projekten zu arbeiten. So ein bisschen Egoismus muss ab und an auch mal sein. Dafür wird es im Januar einen Newsletter geben.
Das Schwerpunkt-Thema der kommenden SOL werden die Jubiläumsstammtische aus den Jahren 2016 und 1017 sein. Wahrscheinlich sind dabei nicht alle Stammtische berücksichtigt, die in diesen Jahren ihr 20-jähriges gefeiert haben, aber zumindest von den großen Stammtischen habe ich Rückmeldungen in Form kleiner Artikel bekommen. Im Hinterkopf arbeite ich aber bereits an der SOL Jubiläumsausgabe 90, die soll international werden. Ich überlege mir gerade was für Beiträge ich dazu brauche und wo ich die her bekomme. Ich hoffe, dass das am Ende alles auch so klappt. Drückt mir die Daumen.
Was für Star Wars-Fans der Film Fanboys ist, so schient Please Stand By der Ableger für Trekkies zu sein, Verzeihung Trekker (die amerikanischen Fans machen da einen Unterschied). Zumindest hört sich die Geschichte um eine autistische junge Frau ähnlich an, wie seinerzeit der Film über vier Nerds, die in die Skywalker Ranch eindringen, um ihrem todkranken Freund zu ermöglichen Star Wars – Episode I noch vor der Premiere anzuschauen. Besagte junge Frau ist Star Trek-Fan und hat ein Drehbuch für eine Star Trek-Folge geschrieben. Damit möchte sie an einem Wettbewerb teilnehmen, den das Studio ausgerufen hat. Weil die Idee in ihrem privaten Umfeld bei Betreuern und Schwester wenig Anklang findet, macht sie sich kurzerhand selbst auf den Weg, das Manuskript im Studio abzuliefern.
Der Stoff für ein klassisches Roadmovie also. Der Trailer verspricht eine emotional ansprechende Geschichte und ich würde mich freuen, wenn der Streifen es auch in die deutschen Kinos schaffen würde. Drücken wir als schreibende Star Trek-Fans gemeinsam die Daumen, damit das klappt. Bis dahin erfreuen wir uns an den hoffnungsvollen Ausschnitten.