Lanzarote hat einiges zu bieten, nicht nur Vulkane und Lavafelder. Einiges davon wollte ich meinem Mann zeigen, deshalb fuhren wir gestern mit dem Auto in den Norden.
Zunächst steuerten wir den größten Strand der Insel an. Die Playa de Famara ist ein Surferparadies und gehört zu den gefährlichsten Stränden auf den Kanaren. Der weiße Sandstrand ist flach und breit und zieht sich Kilometerlang, doch eine Unterströmung im Wasser macht ihn für Badegäste tückisch. Weshalb auch die ganze Zeit über die rote Flagge über dem Strand weht. Dutzende von Surfern trauten sich dennoch in die Wellen. Wir zogen die Schuhe aus und spazierten über den Sand, ließen uns das Meer um die Füße spülen. Aber weiter als ein paar Meter trauten wir uns nicht in die Brandung.
Nach dem Strandbesuch fuhren wir zum Mirador der Rio, einem Aussichtspunkt am nördlichsten Punkt der Insel, der von Cesar Manrique entworfen wurde. Der futuristisch aussehende Ort war schon Schauplatz von Kinofilmen. Hier hat man einen sensationellen Blick auf die Nachbarinsel La Graciosa.
Ein weiteres Werk des Künstlers und Architeken Manrique besichtigten wir im Anschluß. Die Jameos del Aqua sind ein ehemals unterirdisch verlaufender Lavastrom. Die Hohlräume, die die Lava hinterlassen hat und die teils eingestürzt sind, hat Manrique in ein architektonischen Kleinod verwandelt. Es gibt ein Restaurant, eine Grotte in der weiße Tiefseekrebse leben, einen Pool und ein Auditorium, dass man aber gestern leider nicht besichtigen konnte, weil gerade eine Veranstaltung stattfand. Oberhalb gibt es noch ein Museum über Vulkanismus, das einer dringenden Modernisierung bedürfte. Ich konnte mich nicht sattsehen, an dem Pool, den Palmen und dem schwarzen Lavagestein. Überall entdeckte ich harmonisch angelegte Sitzecken, eine Bar oder ein kleines Café. Sogar die Toiletten wurden in den Basalt eingefügt und werden von oben über Schächte mit Licht versorgt. Wenn man dort einen genauen Blick riskiert, kann man die Männer von oben vor den Pissbecken beobachten. Das fand ich witzig. Zumindest machte ich von den Jameos jede Menge Fotos, bis plötzlich der Akku der Kamera streikte. Der Ersatzakku lag natürlich im Hotel. Aber zum Glück gibt es Smartphones und so konnte ich doch noch ein paar schöne Aufnahmen der Anlage von oben machen.
Die Rückfahrt ins Hotel dauerte ungefähr eine Stunde. Unterwegs stoppten wir an einem Supermarkt und versorgten uns mit Wasser und einer Kleinigkeit zum Kaffee.
Am Abend kam Wind auf und mich fröstelte es während des Spaziergangs auf der Strandpromenade. Heute Morgen war der Himmel dann bedeckt und als wir beim Frühstück saßen, regnete es sogar ein paar Tropfen. Das »schlechte« Wetter (es waren trotzdem 23 °C) nutzten wir gleich aus, um ein wenig herum zu gammeln. Zuerst beobachteten wir von der Strandpromenade die Leute am Strand und die mühsamen Versuche eines Surfers und zweier Segler sich über Wasser zu halten. Dann fuhren wir zum Leuchtturm, wo ich fasziniert den Wellen zusah.