Kurz vor acht. Über dem Rollfeld geht gerade die Sonne auf. Ihre Strahlen schälen die Konturen der Flughafengebäude aus dem Dunst. Eine Maschine sinkt dröhnend auf die Rollbahn. Reifen quietschen, als sie aufsetzt. Die Luft riecht nach einer Mischung aus Kerosinabgasen und Herbst.
Ich steige die Gangway hinunter und folge den Menschen vor mir zum Bus. Der schlängelt sich quer über den Flughafen zwischen den parkenden Flugzeugen hindurch zum Gate. Der Weg von da bis zum Ausgang zieht sich genauso lang. Ich muss an die Worte aus Edmund Stoibers legendärer Rede zum Transrapid denken: »…, dass zehn Minuten … Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden.« Ich glaube, man braucht fast noch länger. Aber gut, ich habe Zeit, zumindest heute morgen. Am Abend könnte es etwas eng werden, denn auf der Bordkarte, die ich aus dem Automaten ziehe, steht 20:45 Uhr als Uhrzeit für’s »Bording«.
Für mich als passionierte Bahnfahrerin fühlt sich das alles komisch an. Vor allem weil der Flug nur wenig länger gedauert hat, als der Weg von der Landebahn bis zum Gate. Gerade mal vierzig Minuten für eine Strecke, für die ich mit dem Zug mindestens fünf Stunden gebraucht hätte. Das ist schnell – wenn da nicht die schlechte Umweltbilanz wäre. Na gut, ich mache das ja nicht so oft und für PERRY RHODAN darf man das schon mal, denn ich bin auf dem Weg zum BuCon.
Jetzt noch in Ruhe frühstücken und dann ein Taxi suchen, dass mich nach Dreieich ins Bürgerhaus bringt. Der Bus wäre billiger, weil ich aber für heute Abend wissen will, wie lange man mit dem Auto bis zum Flughafen braucht, entscheide ich mich dagegen.
Ich bin mehr als aufgeregt und ziemlich gespannt, als ich vor dem Bürgerhaus aus dem Taxi steige. Was wird mich erwarten? …