17.000 Zeichen auf 450 Kilometern in knapp fünf Stunden. Das war mein Werk vom Montag. Ich schrieb im Zug mal wieder an meinem Punkroman und es lief richtig gut. Was könnte ich wohl alles schreiben, wenn es auch zu Hause so klappen würde. Obwohl, manchmal habe ich auch da Tage, an denen alles passt.
Das beste jedoch war der Inhalt des Kapitels an dem ich gearbeitet habe. Ein paar mal blickte ich auf und sagte zu mir: Wenn die Leute um mich herum wüßten, worüber ich da gerade schreibe? Viele wären wahrscheinlich vor Scham im Boden versunken, die meisten hätten zumindest einen roten Kopf bekommen. Ich schrieb zwar keine offensichtliche Sexszene, aber es ging um Pornographie. Meine beiden Protagonisten sehen sich gemeinsam einen Porno an. Das Beschreiben der Handlungen und die Reaktionen meiner Figuren darauf machte mir richtig viel Spaß. Ich hoffe, dass es dann für die Leser ebenso lustig ist.
Zum Glück kann noch keiner Gedankenlesen, sonst wäre es für mich ziemlich peinlich geworden. So fand ich es ausgesprochen cool, in der Deutschen Bahn zwischen völlig unbeteiligten Menschen zu sitzen und mit sexuellen Phantasien zu jonglieren. Das verlieh dem Schreiben einen besonderen Reiz.
Sexszenen schreiben im ICE, ich finde, dass sollte jeder Autor mal ausprobieren. Es sei zur Nachahmung unbedingt empfohlen.