Die Bundeswehr hat ein Hitzeproblem, las ich derzeit in den Nachrichten. Bei ihrem UN-Einsatz in Mali sei nur die Hälfte der Fahrzeuge einsatzbereit, die Hubschrauber dürfen bei mehr als 43° C nicht starten, weil sie nur bis zu dieser Temperatur zugelassen sind. Aber auch beim Nachschub klemmt es. Da werden die aus Deutschland anreisenden Kameraden vor ihrer Reise schnell noch zum Mercedeshändler um die Ecke geschickt, um ein paar Keilriemen für die »Wölfe« mitzubringen.
Da frage ich mich, was das für ein Licht auf ein Land wirft, wenn es kaum in der Lage ist, die Auslandseinsätze seiner Soldaten materialmäßig abzusichern. Es müsste den Politikern zu denken geben. Vielleicht sollten wir einfach nicht mehr bei jedem UN-Einsatz »hier« schreien, denn es sind zu viele geworden in letzter Zeit. Außerdem ist die Bundeswehr nie für Einsätze wie den in Mali vorgesehen. Die Ausrüstung wurde nach Normen gefertigt, die für unsere Breiten gedacht sind und nicht für die afrikanische Wüste.
Die Bundeswehr soll Deutschland verteidigen. Ich sage nicht, dass wir uns jetzt überall zurückziehen sollten. Im Zuge der Globalisierung verschoben sich nicht nur die Grenzen, sondern es entstanden viele neue Krisenherde, an denen wir Europäer nicht ganz unschuldig sind. Nun versucht man die Brandherde zu löschen, bevor uns ihre Ausläufer erreichen.
Dass dies nicht mit der derzeitigen Ausstattung geht, hätte man viel früher erkennen müssen, frühestens beim Einsatz in Somalia und Jugoslawien Anfang der Neunziger. Wenn die Politik die Aufgaben der Bundeswehr ständig erweitert, hätte sie dafür sorgen müssen, die Truppe dementsprechend auszustatten. Und vielleicht sollten man in dem Zuge auch mal die engen Vorschriften überdenken und nicht Bundeswehr-LKWs in Afghanistan stilllegen, nur weil der TÜV abgelaufen ist. Sicher geht es hier um die Sicherheit der Soldaten, aber ist es wirklich ein so großer Unterschied, ob ein Hubschrauber bei 43° oder 45° C startet?