Redakteur einer Zeitschrift zu sein, bedeutet Verantwortung und dazu gehört es auch, mit Lob und Tadel umgehen zu können. Ersteres ist angenehm und freut. Zweites ist – zumindest bei berechtigter Kritik – oft ärgerlich, weil man sich immer an die eigene Nase fassen muss und sich fragt, wie einem nur dieser Fehler unterlaufen sein konnte. Gerade wenn man ein so großes Bedürfnis nach Perfektion hat, wie ich.
Heute kam die Kritik von ganz oben. Einerseits lobend und darüber freue ich mich auch. Aber natürlich entdeckte PR-Chefredakteur Klaus N. Frick mit seiner Mutantengabe »Fehler in Texten auf den ersten Blick erkennen« einen super peinlichen Fehler.
Gleich vier Leute haben übersehen, dass der Autor von »Es« oder »Shining«, »Stephen« heißt und nicht »Steven«. Wobei man in diesem Fall argumentieren könnte, es handele sich um künstlerische Freiheit. Denn die besagte Geschichte, in der der Name auftaucht, spielt ja im Perryversum und warum sollte Stephen King dort nicht Steven King heißen. Ich weiß, dass ist eine ziemlich schwache Ausrede dafür, dass vier Leute ihren Job nicht ordentlich gemacht haben, mich eingeschlossen. Nun bin ich kein King-Experte. Ich habe von Stephen King nur einen Roman gelesen und das war »Friedhof der Kuscheltiere«. Damals empfand ich die Lektüre als äußerst unangenehm. Ich kann nicht mal sagen, woran das lag, aber ich habe seitdem keinen weiteren Roman des Autors zur Hand genommen. Vielleicht erklärt sich daher meine Blindheit in diesem Fall. Dennoch, das hätte nicht passieren dürfen.
Was lerne ich daraus: Bei Namen jedes Mal nachschlagen, egal ob man zu wissen glaubt, wie derjenige geschrieben wird.
Hier ist die Besprechung der SOL 85 im PERRY RHODAN-Blog.
Gerd Huber, der Autor der Story, sagt auf Facebook, dass er den Namen absichtlich „falsch“ geschrieben hat. Eine Korrektur am Manuskript wäre also eine Verschlimmbesserung gewesen. Nachdem ich den Post von Klaus gelesen habe, denke ich, dass er das genauso sieht.
Das hat Gerhard mir gestern Abend auch geschrieben und da fiel mir ein, dass er mir das gesagt hatte, als er mir die Geschichte geschickt hat. Ich hatte das bloß nicht mehr im Kopf.
Muss am Alter liegen, dass ich sowas Wichtiges vergesse.
Wenn ich einen Roman von Stefan King vorschlagen darf: „Der Anschlag“. Den fand ich toll. Hat aber leider kein richtiges Happy End.
Ich ging von vornherein davon aus, daß das -v- Absicht war.
Aber ich wüßte gern, was Stephen mit -ph- zu seinem Auftritt in PERRY RHODAN sagen würde, wüßte er davon. Gerhard sollte ihn fragen, oder ihm gleich die Story schicken.
Ich wusste auch, dass Gerhard den Namen absichtlich so gemacht hat, weil er es am Stammtisch mal erwähnt hatte.
Was die Zahl der Leute, die den „Fehler“ übersehen haben, noch mal deutlich reduziert.
Nun stellt sich die Frage, ob bei so was eine Fußnote angebracht ist wie „Ah, Leute, der Autor hat das übrigens absichtlich so geschrieben“ oder ob man den Leser denken lassen sollte.
Das mit der Fußnote ist eine sehr gute Idee. Das sollten wir uns für’s nächste Mal merken.