Zur Lage der Nation

Hab ich’s nicht gesagt, Trump wird gewinnen.

Ich bin zu deprimiert, um was dazu zu sagen. Dafür lasse ich Love A mit ihrem visionären Songtext »Braindecoder« aus dem Album »Eigentlich« sprechen:

Was haben sie gedacht,
als sie dem grauen Presidenten
zum ersten Mal in die Augen sahen?
Haben sie mitgelacht, als die andern dachten das wär nicht sein Ernst?

Denn er wirft Fliegen ins Aquarium
und er redet mit den Bildern in der Zeitung
dabei grinst er dann und hat Träume von Inzucht!

Solang‘ mein Braindecoder läuft ist das hier alles halb so wild,
solang‘ der Zeitgeist weiter spukt.
von Seifenblasen Diktaturen und Halbwertszeit-Verschwendern haben die Guten längst genug.

Reisen in die DDR

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… so heißt der Titel einer Broschüre die mir am Wochenende in die Hände gefallen ist. Ich weiß nicht genau, wie sie in unseren Besitz gekommen ist, wahrscheinlich stammt sie aus dem Nachlass meiner Tante. Das Auflagendatum Dezember 1979 deutet daraufhin, weil ich mich dunkel erinnere, dass uns meine Tante 1980 besucht hat.

Das kleine Dokument ist insofern spannend für mich, als dass ich nicht wusste, mit welchen Schwierigkeiten ein Besuch von Westdeutschen in der DDR verbunden war. Auf 60 Seiten listet das Regelwerk auf, welche Dokumente für die Einreise erforderlich sind, welche Verkehrswege und -mittel benutzt werden dürfen, was man mitnehmen darf und was nicht sowie »Fragen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der DDR«.

So wusste ich zum Beispiel nicht, das sich Bundesbürger jährlich nur für eine Dauer von max. 30 Tagen in der DDR aufhalten durften, dass sie dafür eine schriftliche Einladung vorweisen und einen Antrag auf Einreise stellen mussten. Oder, dass sie festgelegte Übergänge nutzen mussten, wenn sie die DDR nur als Transitland durchfahren wollten.  Das von der DDR bis 1980 eine Straßenbenutzungsgebühr erhoben wurde, war mir genauso unbekannt wie die Tatsache, das man nicht mit einem Motorrad, Moped oder Fahrrad einreisen durfte.

Die Summe des Zwangsumtausch von DM in DDR-Mark belief sich 1979 auf 13,- M. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass es später 15,- M waren. Einfuhr von Bargeld war bis 1000,- DM erlaubt und Geschenke für DDR-Bürger bis zu einem Wert von 500,- M pro Person bei Aufenthalten von länger als fünf Tagen (darunter 100,- M pro Person). DDR-Mark musste vor der Rückreise wieder in DM getauscht werden, weil ihre Einfuhr in die Bundesrepublik verboten war.

Interessant sind die Ein- und Ausfuhrverbote (siehe Fotos). Frischfleisch und Planzen waren ebenso verboten wie militärisch anmutendes Kinderspielzeug und »Schmutz- und Schundliteratur« (Perry Rhodan!). Dafür wurden Genehmigungsgebühren sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausfuhr fällig, sofern sie über der erlaubten Freigrenze lagen. Weil schon alleine Kaffee, Schokolade, Strumpfhosen und sonstige Luxusgüter in der DDR sehr teuer waren, konnte schnell ein hübsches Sümmchen zusammenkommen.

Wenn ich das so lese, wird mir klar, warum uns unsere Verwandten aus dem Westen so selten besucht haben.

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