Das Finale von »Arkons Ende«

Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 130 – »Welt ohne Himmel« von Rüdiger Schäfer

Wie in der Posbi-Staffel beschließt Exposéautor Rüdiger Schäfer die Handlung von »Arkons Ende«, nachdem er schon mit Band 125 den mittleren Roman der Staffel geliefert hat. Alle fünf Bände ein Roman von Rüdiger Schäfer, das gefällt mir und so könnte es gern weitergehen. Denn auch in »Welt ohne Himmel« zeigt der Autor wie man eine phantastische Handlung mit viel Gefühl an den Leser vermittelt.

Phantastisch ist vor allem die Welt, in die Perry Rhodan von Huang Wei zusammen mit Agaior Thoton versetzt wird. Ein verlassenes Terrania in einer fernen Zukunft an einem Ort an dem es keinen Himmel mehr gibt, sondern nur ein farbloses Kaleidoskop bizarrer Formen. Der überraschende Auftritt von Ernst Ellert, der Huang Wei in seine Schranken weißt, lässt Thoton und Rhodan allein in der Trümmerstadt zurück. Und weil Thoton alles andere als an einem Dialog interessiert ist, entspinnt sich zwischen beiden ein spannender Kampf um Leben und Tod, den Perry Rhodan am Ende für sich entscheidet. Die Verfolgungsjagd durch das von der Natur zurückeroberte Terrania erinnert mich ein wenig an die Auseinandersetzung zwischen Atlan und Rhodan zu Beginn der EA. Vor allem, was Rhodans Wasserproblem angeht. Da erwartete ich fast den spöttischen Spruch »das Wasser ist nass«.

Thotons Tod ist ein Unglück, was Perry Rhodan die moralische Entscheidung abnimmt. Das ist zwar geschickt eingefädelt, mir aber wäre lieber gewesen, der Protektor hätte klar Stellung bezogen und den Massenmörder Thoton höchstpersönlich getötet. Vielleicht wäre das die Chance gewesen, den Charakter von Perry Rhodan ein wenig zu verändern, sodass er sich von dem der Erstauflage unterscheidet. Das ist aber wahrscheinlich von den Verantwortlichen nicht gewünscht.

Im zweiten Handlungsstrang auf der Erde, muss sich Reginald Bull nicht nur dem Arkonidischen Attentäter Debur ter Calon stellen, sondern auch Administrator Ngata. Die vorgetäuschte Geiselnahme von Calon, war an dieser Stelle ziemlich vorhersehbar und Bullys selbstloser Einsatz mehr als unüberlegt. Nur die Standpauke von Autum Legacy versöhnte mich an dieser Stelle. Auch die Auflösung um Ngatas Charakter versetzte mich in einen Zwiespalt. Einerseits ist seine Argumentation richtig und für den Leser nachvollziehbar erklärt, andererseits ließ mich der Konflikt zwischen ihm und Bully etwas unbefriedigt zurück. Hier wurde möglicherweise Potential verschenkt, denn so ein richtig fieser Administrator, wäre auch ein prima Gegenpart zu Perry Rhodan gewesen. Aus dieser Konstellation hätte noch sicher einiges an Handlung herausgeholt werden können. Nun, vielleicht heben sich das die Expokraten für die nächste Staffel auf. Unzufrieden bin ich nach wie vor über das offene Ende der Empana-Schwestern. Es wurde nur so weit erwähnt, dass man keine Überreste des Datenwürfels gefunden hat und dass Bully selbst daran zweifelt, dass die beiden tatsächlich von einem Dinosaurier gefressen wurden.

Überraschend war dagegen das Ende um Crest und das Arkonidische Imperium. Das hatte ich so nicht erwartet, finde die Lösung aber überzeugend und gelungen. Es fragt sich nur, wie lange Crest eigentlich noch weiterleben kann, angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung, könnte sich das Thema irgendwann von allein lösen.

Auch der Abschluss der Maahk-Handlung ist durchaus befriedigend, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum die Maahks jetzt richtig zornig sind. Mir schien dieses Ende mit Hilfe des Hamesa-Krodha ein wenig überstürzt und zu konstruiert. Den wichtigen Handlungsträgern der vergangenen beiden Staffeln hätte man, finde ich, mehr Spielraum einräumen müssen. Aber das hätte auch die Grenzen des Romans gesprengt.

Trotz der Kleinigkeiten fällt mein Fazit positiv aus. Rüdiger Schäfer gelingt es, alle Handlungsfäden der Staffel gelungen zu Ende zu bringen. Sein besonders emotionaler Stil versöhnt mich für die eine oder andere Unstimmigkeit und spannend zu lesen, war der Roman sowieso. Ich hatte ihn mal wieder schneller durchgelesen, als gewünscht. Besonders gut gefallen hat mir auch das Titelbild von Dirk Schulz, der mit den Fraktalen einen echten Eindruck der »Welt ohne Himmel« geschaffen hat.