Ich freue mich wie ein kleines Kind über das Bilderbuch, das ich heute geschenkt bekommen habe. Tatsächlich ist es ein Kinderbuch und es geht um eine Maus, die zum Mond fliegt. Die schön gezeichneten Illustrationen sind einfach überwältigend.
Autor und Illustrator Torben Kuhlmann hat nach »Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus« mit »Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond« ein weiteres Kunstwerk geschaffen, an dem man sich nicht sattsehen kann. Die detailreichen großformatigen Zeichnungen sind so lebensecht, dass man glauben könnte, die kleine Maus käme jeden Augenblick aus dem Buch gesprungen. Originell ist das Cover im Vintage-Look, das mit den abgestoßenen Kanten aussieht, als habe es schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Auch die vielen Skizzen auf den Umschlaginnenseiten in weiß auf schwarz sind spannend.
Die Geschichte selbst beschränkt sich auf wenige Seiten und ist in verständlichen kurzen Sätzen gehalten. Sie ist sowohl zum Vorlesen als auch zum Lesen geeignet. Im Vordergrund stehen jedoch die Bilder. Eigentlich sind sie es, die die Geschichte erzählen. Die Abbildungen sind aussagekräftig, lassen aber dennoch Spielraum für Phantasie. Nebenbei können Kinder noch englische Begriffe lernen, die in den Zeichnungen auf kleinen Zetteln oder auf Zeitungsausschnitten zu sehen sind. Die Reise der Maus beginnt nämlich in New York City und zwar bereits 1955 fast 14 Jahre vor der ersten Mondlandung. Wer wissen will, wie die kleine Maus mitgeholfen hat, dass Menschen zum Mond flogen, der sollte sich das Buch kaufen.
Am Ende gibt Torben Kuhlmann noch einen kleinen Einblick in die Geschichte der Raumfahrt. Wobei er zwar Konstantin Ziolkowski und auch Robert Goddard erwähnt, aber den eigentlichen Vater der modernen Raumfahrt Hermann Oberth vergisst. Ein Zeichen dafür, wie wenig Wertschätzung der Deutsche aus Siebenbürgen in Deutschland erfahren hat, dass die Wenigsten sein bedeutendes Werk kennen.
Dennoch ist das Buch ein gelungener Bildband, von dessen Illustrationen sich nicht nur Kinder immer wieder gerne verzaubern lassen. Jetzt möchte ich auch noch »Lindbergh« lesen.