Eine Glock für Arkon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN ARKON Band 5 – »Der Smiler und der Hund« von Gerry Haynaly

Zwei Agenten unterschiedlicher Geheimdienste auf der Suche nach der Wahrheit, so könnten man den fünften Teil der Arkon Miniserie umschreiben, der Ronald Tekener und den Kralasenen Shallowain in den Mittelpunkt stellt.

Während Tekener von USO-Chef Monkey nach Thantur-Lok geschickt wird, um nachzuforschen, was es mit dem Impuls auf sich hat und warum sich Imperator Bostich und andere Arkoniden so seltsam benehmen, findet sich Shallowain in einer weitaus verzwickteren Situation. Es sieht so aus, als habe Bostich höchstselbst, seine Leibgarde ermorden lassen. Nur Shallowain und seine Kollegin Jaga können glücklicherweise entkommen. Das deutet daraufhin, dass der Imperator unter allen Umständen vermeiden möchte, dass die Veränderungen seines Charakters von engen Vertrauten wahrgenommen und seine Handlungen in Frage gestellt werden. Sowohl Tekener, als auch Shallowain sind auf der Spur eines arkonidischen Adligen, der mehr zu den Hintergründen verraten könnte, doch der sitzt in einem Gefängnis. Aber auch Jaga hat ein Interesse daran, die Befragung des Arkoniden zu verhindern.

Die klassische Agentengeschichte von Gerry Hanayly erinnert an einschlägige James Bond- oder Actionfilme. Es gibt sogar einen weiblichen »Q«. Die Actionszenen folgen Schlag auf Schlag, wirken aber vor allem im letzten Drittel konstruiert und überhastet. Während einerseits der Autor anfangs versucht zu erklären, warum manche Kampfszene in Filmen unglaubwürdig erscheint, begeht er andererseits am Ende selbst die Fehler, die er zuvor angesprochen hat.
Die Figurenzeichnungen wirken stimmig, auch wenn ich beide Charaktere noch nicht kannte. Die Protagonisten verfügen über unterschiedliche Ausbildungen und haben einen völlig anderen Hintergrund, sind sich in ihrer Denkweise aber sehr ähnlich. Manche Dialoge kamen etwas gestelzt daher.
Gestört haben mich insbesondere die Mittel, mit denen beide Helden in den Kampf ziehen. Das war mir zu nah am Jetzt. Wenn ich »Nachtsichtgeräte« und »Infusionsnadeln« lese, stellen sich mir regelmäßig die Nackenhaare auf. Es kann doch nicht so schwer sein, einen anderen, futuristischeren Namen für diese Dinge zu finden. Und ich bezweifle ernsthaft, dass in dreitausend Jahren noch jemand weiß, was eine »Glock« ist. Auch manch ein Setting (Gefängnis) war mir nicht glaubhaft genug beschrieben, um auf einer fremden Welt im Jahr 5000 zu spielen.

Wer auf Agenten und Action steht, wird mit diesem Roman seinen Spaß haben. Mir persönlich war das geballte Hintereinander von Kampf, Flucht und Verfolgung ab der Hälfte des Romans zu üppig. Außerdem waren zu viele Bilder aus bekannten Filmen entliehen, als dass mir die Geschichte eine neue phantastische Welt gezeigt hätte. Das hektische »Schlag auf Schlag« erzeugte bei mir ein zunehmendes Unwohlsein. Mir fehlten Momente der Ruhe und Besinnung und mir fehlte vor allem eines, Informationen zum Fortgang der Serienhandlung. Der Satz im Abspann: »Der gemeinsame Einsatz von Ronald Tekener und Shallowain hat wichtige Hintergrundinformationen geliefert« brachte mich zu einem sarkastischen Lachen. Welche wichtigen Hintergrundinformationen, bitte? Außer dem Begriff »ARK-SUMMIA-Bewegung« gab es nichts neues, was die Umstände in Thantur-Lok erklärt hätte. Und was nicht auch schon die vorangegangenen Romane erläutert hätten.

Nein, mich konnte der Autor mit dem Roman so gar nicht überzeugen. Nach dem fulminanten Band 4 wirkte »Der Smiler und der Hund« wie eine Parodie auf Bond-Filme. Die Geschichte mag handwerklich gut geschrieben sein, kommt aber nicht annähernd an die intuitive Art des phantastischen Erzählens der anderen Autoren der Miniserie heran. Und vor allem lieferte sie kaum Informationen zur Handlung. Selbst das Titelbild ist da Geschmacksache.