Schwellenlos

Beim Aufreger der Woche geht es mal wieder um die Deutsche Bahn. Dieses Mal hat es aber nichts mit Verspätungen und sonstigen Behinderungen im Zugverkehr zu tun, sondern mit einem eklatanten Fall von Missmanagement.

Zunächst eine kurze Einführung worum es geht: So lange wie die Strecke zwischen Berlin und München bei Bamberg gesperrt ist, saniert die Bahn die Gleise zwischen Kronach und Saalfeld. Das ist eine super Idee, gegen die nichts einzuwenden ist. Zeugt es doch davon, dass sich hier tatsächlich jemand Gedanken gemacht hat.

Eine Seite der zweigleisigen Strecke ist auch bereits fertig, doch jetzt ruhen die Arbeiten. Erstaunlich, denn der Zeitplan ist eng. Bis September müssen die Gleiserneuerungen fertig sein.

Die Gründe für den Stillstand sind banal und werden von der Bahn offiziell totgeschwiegen. Nur durch die Bauarbeiter war zu erfahren, dass die Verantwortlichen für den zweiten Bauabschnitt vergaßen, die Schwellen zu bestellen. Ja richtig gehört, die können nicht weiterarbeiten, weil die Schwellen fehlen. Dabei musste man sich jetzt europaweit nach Ersatz bemühen, doch die neuen Schwellen werden nicht vor Mitte Juni geliefert. So lange steht alles still, Maschinen, Arbeiter und teilweise auch der Verkehr. Unglaublich aber wahr!

Das in einem so riesigen Unternehmen wie der Deutsche Bahn so was passieren kann, ist mir absolut schleierhaft. Da fragt man sich wirklich, was für Leute da in den Schaltzentralen sitzen. Welche Kosten so ein Versäumnis nach sich zieht, möchte ich gar nicht wissen. Ärgerlich ist es auf alle Fälle und nicht nur für die Arbeiter und die Controller bei der Bahn, sondern auch für die Kunden, die die Zugausfälle und Verspätungen länger als nötig ertragen müssen.

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