Musikalisches Monster

Quelle: Amazon

Ich gestehe, ich bin ein großer Fan von Animationsfilmen. Während meines Studiums habe ich mich selbst daran versucht und weiß wie aufwendig solche Produktionen sind. Deshalb kann ich es auch verschmerzen, wenn der eine oder andere Film mal nicht ganz so gelungen ist. Hin und wieder jedoch entdeckt man echte Perlen in der immer größer werdenden Flut von Animationsfilmen. »Ein Monster in Paris« ist so eine Perle. Gefunden habe ich sie schon vor einiger Zeit. Aber ich sehe mir den Streifen immer wieder gern an.

Die fiktive Geschichte spielt im Paris zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Seine hat Hochwasser und viele Teile der Stadt sind überflutet. Filmvorführer Emile hilft seinem Freund Raoul bei der Auslieferung von Blumenerde an einen Wissenschaftler. Ein einem Gewächshaus experimentieren die beiden in Abwesenheit des Professors mit allerlei Elixieren und erzeugen durch Zufall eine Kreatur. Die beiden fliehen, ohne zu bemerken, was sie geschaffen haben. Wenig später erschreckt ein Monster die Bürger von Paris und landet auch vor der Tür der wunderschönen Sängerin Lucille. Die Jugendfreundin Raouls findet heraus, dass das Monster eine Begabung für Musik hat. Sie nennt den Unbekannten Francoeur und nimmt ihn mit auf die Bühne. Doch die Identität des Monsters bleibt nicht lange verborgen, denn der Polizeichef hat Emile und Raoul verhaftet und verhört. Mit ihrer Hilfe will er das Ungeheuer unbedingt selbst zur Strecke bringen. Und wie es sich für einen Film in Paris gehört, kommt es am Ende zum Showdown auf dem Eifelturm.

Neben der wahrlich überraschenden Auflösung, wer oder was jetzt eigentlich das Monster ist, bietet der Film auch einiges an Gesellschaftskritik. Vor allem Bürgermeister und Polizeichef kommen nicht gut weg. Beleuchtet werden auch ein wenig die Zustände der damaligen Zeit, ohne das dabei das Flair der Epoche zerstört wird. Die Ansichten von Paris sind wunderschön illustriert. Die Figuren wirken ein wenig überzeichnet (dünne Arme und Beine) doch nur so konnten die Eigenschaften jedes Charakter individuell herausgearbeitet werden.

Eigentlich mag ich es nicht, wenn in Filmen gesungen wird, besonders bei Animationsfilmen finde ich das meistens albern. Aber bei »Ein Monster in Paris« sind die Gesangseinlagen so gut in die Handlung integriert, dass mir das sogar Spaß machte. Außerdem gehen die Songs echt ins Ohr und ich habe mir tatsächlich noch am selben Abend, nach dem ich den Film zum ersten Mal gesehen hatte, den Soundtrack bei iTunes gekauft. Die Songs werden von Vanessa Paradis und Sean Lennon gesungen. Ich wusste gar nicht, dass der Sohn von John Lennon und Yoko Ono eine so hohe Stimme hat. Wow!

Kindern unter sechs Jahren würde ich den Film aber nicht zeigen. Die Szenen mit dem Monster könnten zu gruselig sein. Für Erwachsene ist der Film nicht nur wegen der Musik und der spannenden Verfolgungsjagd durch Paris zu empfehlen, sondern auch historisch reizvoll.

Für alle die mal einen Blick hineinwerfen möchten, hier ist der Trailer.

https://www.youtube.com/watch?v=UqKl33MtfBw

1 thought on “Musikalisches Monster

  1. Wir haben gestern den Film angesehen. Er ist wirklich wunderbar und die Gesangseinlagen haben nicht nur gepasst, sie waren auch zwingend notwendig. Stell dir mal eine Sängerin auf der Bühne vor, die nicht singt :D

    Danke für den Tip!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert