Wie immer fuhr ich heute morgen nach München zur Arbeit. Endlich angekommen stieg ich aus dem Bus und bliebt staunend stehen. Was war denn da passiert? Vor dem Gebäude in dem die Firma ansässig ist, für die ich arbeite, flatterten rot-weiße Absperrbänder. Dahinter ein völlig demolierter Haupteingang. Ein Pfeiler des Vordaches war weggebrochen, die Treppenstufen angeknackst und die Glasscheiben vom Portal waren durch das herabhängende Dach gesplittert. Auf dem Rasen davor erkannte man noch Reifenspuren, die haarscharf an einem Baum vorbeiführten, der dort steht.
Über die Treppe zur Laderampe gelangte ich ins Haus. Meine erste Frage an die Kollegen: »Was habe ich verpasst?« Dumm nur, das mir keiner etwas sagen konnte, weil es niemand wusste. Der Vorfall musste sich am Wochenende zugetragen haben. Und weil die meisten mit dem Auto kommen und den Hintereingang über die Rampe benutzen, hatten es viele auch nicht sofort bemerkt.
Aber zum Glück gibt es ja das Internet. Ich suchte und wurde tatsächlich bei der Süddeutschen Zeitung fündig. Ein betrunkener Autofahrer hatte den Unfall am späten Sonntagabend verursacht und dabei sowohl das Geschäftsauto seiner Firma, den Hauseingang sowie einen Sattelschlepper in Mitleidenschaft gezogen. Keine Ahnung wie schnell der Kerl war, denn die Strasse ist nicht so lang, dass man stark beschleunigen könnte. Aber anscheinend hat die Geschwindigkeit gereicht, um eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen. Anschließend ist er noch zu Fuß geflüchtet. Die Polizei konnte ihn wenig später in Gewahrsam nehmen und einem Alkoholtest unterziehen. 1,3 Promille ist zwar nicht so viel, für manchen aber genug.
(Und, nein, ich arbeite nicht für eine Versicherung, falls das jemand angesichts der Bilder denkt. Im Haus gibt es mehrere Firmen.)