Futuristischer Augencheck

Heute bin ich mal wieder mit moderner Medizin konfrontiert worden. Ich war bei einem P-OCT, quasi einer Tomographie fürs Auge.

Coole Sache! Man guckt in eine Kamera und muss dabei einen blauen Punkt fixieren, während irgendwelche roten Linien durchs Sichtfeld hüpfen. Das ganze Prozedere hat keine zehn Minuten gedauert. Es waren auch keine Augentropfen und keine sonstigen unangenehmen Manipulationen notwendig. Alles völlig berührungslos.

Im Anschluß hat mir die Augenärztin noch erklärt, was man auf den Bildern sieht. Im Grunde wurde der Bereich um meinen Sehnerv spektral vermessen. Wahrscheinlich mit Infrarot, um auch die tiefen Netzhautschichten abzubilden. Die Dicke wurde dann in ein Diagramm eingetragen, in dem Grenzbereiche eingezeichnet sind. Es stellte sich heraus, dass die Dicke meiner Netzhaut als grenzwertig einzustufen ist, weil sie an einzelnen Stellen dünner ist als normal. Das liegt vor allem an meiner starken Kurzsichtigkeit, kann aber auch ein beginnendes Glaukom sein. Da ich in dieser Hinsicht erblich vorbelastet bin, hatte mir meine Augenärztin die Tomographie empfohlen. Einfach um einen Status zu haben. Falls sich im Laufe der nächsten Jahre etwas verändert, kann man frühzeitig mit einer Behandlung anfangen und nicht erst, wenn die ersten Symptome auftreten, denn dann ist es meistens schon zu spät.

Ich finde solche Vorsorgeuntersuchungen nützlich. Die Krankenkassen sehen das anders, denn die bezahlen ein solches P-OCT nicht. Das muss man aus eigener Tasche zahlen. Dabei ist der Aufwand, wie ich finde, minimal. Selbst wenn die Anschaffung eines solchen Gerätes teuer ist, würde sich der Preis amortisieren, wenn es häufiger genutzt würde. Dann wäre die Behandlung auch für die Krankenkasse günstiger. Aber darum geht es den Kassen nicht. Die zahlen erst, wenn »das Kind in den Brunnen gefallen ist«, sprich wenn teure Medikamente und Operationen notwendig sind. Dafür sind sie im Grunde ja auch da, aber so ein bisschen Voraussicht täte auch an dieser Stelle ganz gut.

Ich habe jetzt ein paar schöne bunte Bilder von meiner Netzhaut, inklusive einiger aussagekräftiger Diagramme, auf dass sich die Veränderungen in Zukunft in Grenzen halten mögen.