Die Spezialisten – Im Namen der Opfer, »Die Mädchen aus Ost-Berlin«
Nachdem ich von der letzten Folge der Spezialisten reichlich enttäuscht war, überraschte mich die von letzter Woche um so mehr. Die Episode war richtig gut. So gut, dass selbst mein Mann begeistert zugesehen hat.
Das Skelett, dass in einer Sickergrube einer Ostberliner Laube gefunden wurde, entpuppt sich sehr bald als ein Westberliner, der in den Achtzigern dort mit seinen Ostdeutschen Freunden gefeiert hatte und nicht nur mit den. Der kleine Angestellte machte einen auf großen Gönner und sich so an die ostdeutschen Frauen ran. Das hatte irgendwann Konsequenzen. Eine verließ ihren Freund und wurde schwanger. Doch irgendwann im Oktober 1986 verschwand er spurlos. Die junge Frau wartete vergeblich auf den Vater ihres Kindes und brachte eine Tochter zur Welt. Die ist inzwischen neunundzwanzig und Vollweise, weil ihre Mutter Mitte der Neunziger bei einem Motorradunfall starb.
Zunächst tappt das Ermittlerteam um Mirko Kiefer im Dunkeln, bis sie feststellen, dass der Tote erschlagen wurde. In Frage kommen eigentlich nur die ostdeutschen Freunde von damals. Es stellt sich die Frage: war es Eifersucht und waren Drogen im Spiel, oder war das Motiv ein völlig anderes …
Die Geschichte fasziniert und das nicht nur wegen ihrer Figuren und deren Schicksal. Das war von vorn bis hinten durchdacht und ich war am Ende tatsächlich vom Motiv des Täters überrascht. Die kleinen Sticheleien unter den Kollegen aus Ost und West waren genauso spannend, wie das Schicksal der jungen Frau, die ohne Eltern aufwuchs und am Ende wieder eine Familie in Form von Großeltern bekommt.
David Rott und Valerie Niehaus überzeugen in ihren Rollen. Ebenso wie Merlin Rose der Darsteller des technikaffinen Jannik, der nur mittels Smartphone ansprechbar ist. Tolle Szene, übrigens. Und auch die Neue, gespielt von Narges Rashidi, bringt wieder Schwung in das erlahmte Beziehungschaos der beiden Hauptfiguren. Davon möchte ich gern mehr sehen.