Ich habe kaum noch daran geglaubt, aber ich schreibe. Endlich!
Nach gefühlten hundert Exposé-Seiten wurde ich quasi von der Leine gelassen … Nun ja, nicht so ganz. Das Gatter ist doch ziemlich eng gesteckt. Von Schreiben mit allen Sinnen ist da die Rede und vom »Show don‘t tell«. Nicht, dass ich das nicht schon wüsste, aber sich daran zu halten, die Fantasie zu zügeln, vor allem aber das Schwafeln abzustellen, dazu gehört Disziplin. Und das fällt mir noch ziemlich schwer. Ich bin nun mal ein Mensch der Wert auf emotionale Innenbetrachtung legt. Nur passt das nicht zu diesem meinem neuen Roman. Und das abzustellen, kostet mich mehr Mühe als gedacht. Da sind die geforderten Cliffhanger am Ende jeden Kapitels, ja geradezu einfach.
Es fühlt sich ein bisschen an, wie schreiben mit angezogener Handbremse. Bei jedem zweiten Satz ein Blick aufs Exposé zu werfen, bin ich einfach nicht gewohnt. Eine Geschichte einfach nach Exposé »runterschreiben«, hat nichts mehr mit erzählen zu tun.
Aber ich sehe es gelassen, nehme es als gegeben hin, kämpfe mich durch und weiß, dass ich hierbei sehr viel über mich selbst lerne.