Austrahlungen von TV-Filmen und Serien mit David Rott bescheren meinem Blog regelmäßig hohe Zugriffszahlen. Grund genug auch heute wieder ein wenig über die gestrige Folge »Der Spezialisten« zu schreiben.
Mit der Folge »Party« schickt das ZDF das Ermittlerteam um Hauptkommissar Mirko Kiefer und Rechtsmedizinerin Dr. Katrin Stoll zum zweiten Mal ins Rennen. Die Geschichte beginnt mit dem Fund von DNA einer vermissten Frau im Körper eines toten Mannes. Das weckt Interesse und macht neugierig. Obwohl ich nicht so ganz glaube, das es tatsächlich möglich ist, fremde Stammzellen noch nach mehreren Jahren nachzuweisen. Aber darum geht es ja auch nicht. Geht es neben der Äufklärung des aktuellen Todesfalls, doch hauptsächlich um das Umfeld der Vermissten. Eine junge Frau, die 2006 während der Loveparade plötzlich verschwand und ihren Mann und ihre Tochter zurückließ, um es ordentlich krachen zu lassen. Da werden viele gesellschaftliche Klischees bedient, vom tiefgläubigen Katholiken aus Bayern und einer jungen Ostdeutschen ohne Zukunft, die vor der Wahl steht, entweder heiraten oder von Stütze leben. Ich selbst habe relativ früh mitbekommen, wer der Täter war. Und fand alles, inklusive des Drogenunfalls des männlichen Opfers, zu vorhersehbar und wenig originell.
Am interessantesten finde ich immer noch das Ermittlerteam, wobei es dieses Mal verstärkt um die beiden Hauptcharaktere ging. Das es ein Fehler war, die beiden bereits in der ersten Folge zusammen ins Bett steigen zu lassen, zeigt sich in dieser Folge ziemlich offensichtlich. Denn Katrins abweisende Art wirkt nun weniger glaubwürdig. Und ein Lächeln von Mirko reicht aus, um ihr das Geheimnis über ihren vermissten Bruder zu entlocken. Da hatte mir die knisternde Spannung beim letzten Mal besser gefallen.
Valerie Niehaus und David Rott leisten trotz der Schwächen im Drehbuch eine solide Arbeit. Und ehrlich, wer wird beim Anblick eines so smarten Hauptkommissars schon abschalten.