Coole Krachmusik

Quelle: Bandcamp

»Du spinnst!«

… das dachte ich mir, als ich vergangene Woche auf Bandcamp die LP’s von FJØRT angehört habe. Mein Mann, der ein paar Takte mitbekommen hat, sah mich nur stirnrunzelnd an. Er weiß inzwischen, dass er bei mir immer mit Überraschungen zu rechnen hat. Denn FJØRT ist eine Punkband genauer gesagt, eine Hardcoreband. Eigentlich das genaue Gegenteil von dem, was ich in den vergangenen dreißig Jahren an Musik gehört habe. Und dennoch haben mich die Songs der Band aus Aachen komplett umgehauen, als sie laut aus den Lautsprecherboxen hämmerten.

Ich mag den Kontrast zwischen den melodisch klingenden Passagen im Hintergrund und dem schreienden Sänger. Die Texte sind kritisch und treffend und die Videos, die die Aachener bei YouTube eingestellt haben, sind ebenfalls der Hammer.

Inzwischen habe ich mir ihre LP’s »d’accord«, »Demontage« und »Kontakt« als Downloads gekauft und auf mein iPad geladen. Egal was andere denken, mir gefällt es. Auch wenn ich selbst ein wenig überrascht bin. Dass ich mir sowas mal anhören würde, hätte ich nie gedacht.

Kleine Kostprobe gefällig, das ist der beste Song auf dem Album »d’accord«. Wer mehr hören will, findet FJØRT bei Bandcamp oder ihre neue LP »Kontakt« im iTunes-Store.

Zweiter Platz für Alex Diehl

Den ESC-Vorentscheid bekam ich am Donnerstagabend nur zum Teil mit, weil ich mal wieder von der Deutschen Bahn aufgehalten wurde. Aber dazu später mal.

So verpasste ich zwar den ersten Auftritt von Alex Diehl, aber da der Sänger ins Finale kam, sang er sein Lied nochmal. Diesen Auftritt durfte ich dann in voller Länge sehen. Am Ende reichte es »nur« für den zweiten Platz. Die Fangemeinde der Voice-Gewinnerin war eben zu groß. Ich mochte ihren Song, auch wenn ich in Stockholm lieber ein deutsches Lied gehört hätte.

»Ghost« geht zwar ins Ohr, hat meiner Meinung nach aber nicht die Qualität, um beim Grand Prix auf die vordersten Plätze zu kommen. Dafür ist es zu sehr Mainstream. Um beim ESC zu siegen, muss man schon etwas Besonderes bieten und nicht nur eine gute Stimme und einen extravaganten Haarschmuck. Außerdem befürchte ich, dass man die gerade mal siebzehn Jahre alte Sängerin gnadenlos verheizen wird.

Mit »Nur ein Lied« von Alex Diehl hätte man ein Zeichen setzen können. Ein Zeichen für Deutschland, ein Zeichen für Europa und ein Zeichen das gerade zu dieser Zeit mehr als wichtig gewesen wäre.

Schade, wieder eine verpasste Gelegenheit.