Es war ein lahmer Silvesterabend. Weil von vier Leuten zwei krank waren und ein Dritter keinen Alkohol trinkt, gab es zum Anstoßen alkoholfreien Sekt, der na ja … ich schweige jetzt lieber.
Dafür war das Käsefondue gelungen, auch meine gefüllten Eier wurden mit Begeisterung verspeist. Zumindest sind alle satt geworden. Anschließend blätterte ich in alten Briefen, der Rest der Familie amüsierte sich beim »Schuh des Manitu«. Ab Elf blickte ich alle fünf Minuten zur Uhr und zählte die Sekunden, wann es denn jetzt endlich Zwölf wurde.
Das wir es nach Mitternacht in der Dunkelheit nicht schafften, die Minibatterie zu zünden, weil die Zündschnur zu kurz war und keiner die Bedienungsanleitung gelesen hatte, war unser Fehler. Aber dass sich selbst das Wetter gegen uns verschwor, damit konnte keiner rechnen. Denn am Abend war Nebel aufgezogen, der um Mitternacht, begünstigt vom Rauch der Raketen und Böller so dicht wurde, dass man gar nichts mehr sah. Selbst das Feuerwerk in der Nähe war nur als glühende Pünktchen im trüben Grau zu erkennen. Dafür knallte es umso lauter. Schon nach wenigen Minuten im Freien konnte man wegen des Qualms der Raketen und Knaller kaum noch atmen.
Da stand ich nun am Fenster im zweiten Stock, mit (theoretisch) fantastischer Aussicht über die Stadt und sah … nichts!
Ein wahrlich frustrierender Abend.
Nächstes Jahr möchte ich endlich mal wieder Silvester unter Leuten verbringen. So wie die legendäre Silvesterparty, die ich einmal bei einem Bekannten aus München gefeiert habe, wo es drei Uhr morgens noch Feuerzangenbowle gab und ich erst um sieben Uhr in der Früh im Bett war.