Das Geschrei ist schon lange vor dem Betreten des Kurparks zu hören, dazwischen ein mehrstimmiges Juchzen und Lachen.
Der Winter ist da! Endlich, werden viele Eltern sagen, deren Nachwuchs heuer sehr lange auf den ersten Schnee warten musste. Heute ist der Rodelhang voller Kinder. Mit allem, was annähernd nach Schlitten aussieht, stürzen sie sich todesmutig den kleinen Berg hinunter. Stapfen wieder hinauf und fahren erneut. Ein paar ganz Eifrige haben eine kleine Schanze gebaut und rodeln mit großen Sätzen darüber hinweg. Einer benutzt seinen Plastikschlitten als Snowboard. Er kommt nur ein paar Meter weit, bevor er sich überschlägt, lachend wieder aufsteht und weiterfährt.
Der schneebedeckte Boden ist stellenweise schon braun verfärbt. Hier und da gucken bereits Grasbüschel aus dem Schnee. Egal, solange es irgendwie rutscht, wird weitergerodelt.
Bumms! Und wieder ist einer von der Bahn abgekommen und liegt mit der Nase im Schnee.
Oben auf dem Gehweg stehen die Eltern, schauen dem Treiben der bunten Anoraks zu. Ich muss schmunzeln, wenn ich sehe, wie Väter zusammen mit ihren Sprößlingen gemeinsam hinabrodeln und dabei viel vorsichtiger agieren, als die größeren Kinder drumherum.
Auch wenn das Geschrei ohrenbetäubend ist, ich bleibe stehen, schaue eine Weile zu und freue mich. Das Bild der rodelnden Kinder hat etwas Frohes, etwas Friedliches. Anders als die Bilder aus den Nachrichten, die mit Krieg, Tod und Katastrophen angefüllt sind.
Die Fröhlichkeit der Kinder steckt an. Als ich weitergehe, kommt mir die Welt plötzlich nicht mehr ganz so verzweifelt vor.