Ungewöhnlich warm präsentierte sich der Vormittag an diesem Herbsttag. Die Sonne stand tief am Himmel und ließ die Blätter der Bäume in einem hellen Goldton leuchten. Der Platz vor der Würzburger Residenz war mit parkenden Autos gefüllt, aber noch waren die Wellenmuster der Pflastersteine gut sichtbar. Im Hof der Residenz roch es nach frischem Trester und die Studenten eilten in ihre Institute. Im angrenzenden Park fegten Heerscharen von Gärtnern das Laub von den Wegen, während die Eichhörnchen jeden Ast der Nussbäume nach den beliebten Früchten absuchten. Es hatte etwas von Idylle und außer uns waren kaum Besucher im Park, um das Farbenspiel der Blätter zu bestaunen.
Auf dem Rückweg durch den Ringpark kamen wir an einer weiteren Kirche vorbei. Wir fragten uns unwillkürlich, wie viele Kirchen hat Würzburg eigentlich? Diese Kirche (St. Johannis) bestach durch ihre architektonische Besonderheit und gefiel uns am besten. Das 1957 aus Teilen einer Ruine wiederaufgebaute evangelische Gotteshaus, verbindet moderne Architektur mit alter Bauweise und schafft so etwas Neues mit historischem Charme.
Ab Mittag begann für mich die »Arbeit« in Form von interessanten Vorträgen zu Farbmetrik, Farbwahrnehmung und Farbmessung inklusive eines spannenden Rundgangs durch das Süddeutsche Kunststoffzentrum. Am diesjährigen Tagungsabend in Form einer Weinverkostung mit Brotzeit im Weinkeller der Residenz nahmen wir aus verschiedensten Gründen nicht Teil. Dafür speisten wir sehr gut im Restaurant unseres Hotels.