„Lila, Lila“ oder die Frage: Wer von wem klaut?

Quelle: Lila, Lila der Film

Zwei Jahre dämmerte die Liebeskomödie „Lila, Lila“ mit Daniel Brühl auf unserem Festplatten Receiver, bevor wir ihn gestern Abend endlich angesehen haben. Die Verfilmung des Bestsellers von Martin Suter war jede Filmminute wert.

Kellner David lernt auf einem Trödelmarkt Maria kennen, doch die interessiert sich nur für Autoren und Bücher anstatt für ihn. In einem gekauften Nachtschrank entdeckt David das Manuskript eines unbekannten Schriftstellers und sieht seine Chance so an Maria heranzukommen. Er versieht den Text mit seinem Namen und gibt ihn der jungen Literaturstudentin zu lesen. Die ist davon so begeistert, dass sie das Manuskript ohne ihn zu fragen bei einem Verlag einreicht. Der Roman wird ein Bestseller und David von heute auf morgen zu einem berühmten Autor. Als dann aber ein mysteriöser alter Mann auftaucht und ihm erklärt das Manuskript sei von ihm, gerät Davids Leben vollends aus den Fugen …

Herrlich! Der Film beleuchtet die Niederungen des Literaturgeschäftes in allen Fassetten. Angefangen von schnöseligen Literaturwissenschaftlern über eiskalte Literaturagenten und knausrige Verlagsbosse bis hin zu fanatischen Fans lässt die Geschichte kein Klischee aus und macht ziemlich deutlich, dass Literatur auch ein „Big Business“ ist. Der Autor ist nur eine Marionette, die von Termin zu Termin gehetzt wird und keinen Einfluss mehr auf sein Werk hat, sobald es in den Fängen eines Verlages ist.
Daniel Brühl in der Rolle des David bringt den unschuldigen und nicht perfekten Charakter sehr gut rüber. Die großartige Geschichte um einen jungen Mann der sich immer weiter in seiner Lüge verstrickt, mehr und mehr verzweifelt und am Ende daran zu zerbrechen droht, ist ein gelungener Beitrag des deutschen Films. Da wurde sehr gut beobachtet und alles passend in Szene gesetzt.

Fazit: Wer schon immer mal wissen wollte, wie es im Literaturgeschäft läuft, sollte sich den Film ansehen. Da können nicht nur angehende Autoren etwas lernen.

Trailer und Infos rund um „Lila, Lila“ findet man auf der Filmeigenen Internetseite http://www.lilalila-derfilm.de.