Seit dem Aufstehen ist es in der Wohnung schwülwarm und es scheint von Stunde zu Stunde heißer zu werden. Auf der Terrasse sind es 34 Grad im Schatten. Die Bohnen haben wegen der intensiven Sonnenstrahlung bereits das zeitliche gesegnet und wir mussten sie gestern Abend gewissermaßen „Noternten“. Ich sitze vorm Computer und bearbeite ein Manuskript, aus den Lautsprechern dringt, passend zum Text, der Soundtrack zu Star Trek von Michael Giacchino, begleitet vom Jaulen der Flex, mit der der Nachbar an seinem Auto herumschleift.
Der Schweiß rinnt mir den Rücken hinunter auch ohne das ich mich bewege. Ich vermisse mein kühles Arbeitszimmer im Haus meiner Eltern, doch dort haben heute morgen die Handwerker den Fußboden herausgerissen – Wasserschaden. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich wieder dorthin zurückziehen kann.
Zu allem Überfluss will mir heute irgendwie nichts gelingen, weder Erzählperspektivisch noch das Beschreiben von Szenen. Zumindest die Kommafehler springen mir ins Auge, auch wenn ich wahrscheinlich immer noch zwanzig Prozent davon übersehe. Ich brauche definitiv mal wieder Abstand zu dem Text, sonst wird das nie was und bei dieser Hitze schon gar nicht.
Auf dem Schreibtisch warten die Notizen zu Story-Ideen und der Entwurf eines Exposés (den ich letzte Woche im Zug handschriftlich ausformuliert habe) darauf, eingetippt zu werden. Mir scheint, als arte meine Schreiberei gerade in Stress aus. So habe ich mir das nicht vorgestellt …