Es sollte eigentlich nur ein Gag sein. Nachdem ich den Strauch mit den vielen winzigen Chilischoten in der Auslage eines Blumenladens sah, wusste ich, den muss ich meinem Mann schenken. Seine Vorliebe für scharfes Essen, ganz besonders für Chili Con Carne, hat auch mich zu einem Liebhaber der scharfen Küche werden lassen. Inzwischen testen wir immer mal wieder die Schärfe diverser Chili-Sorten, die wir auch auf unserer Terrasse anbauen.
Als ich das Chili-Stöckchen im Laden bezahlte, warnte mich die Verkäuferin, dass die kleinen Schoten extrem scharf wären und getrocknet und gemahlen ein würziges Chilipulver ergeben würden. Ich riss verwundert die Augen auf: „Was denn, die kann man wirklich essen?“ Und tatsächlich, in der Erde des Blumentopfes stak ein Schildchen mit der Aufschrift „scharfe Schote“ und dem Hinweis, bei der Verarbeitung der Früchte Handschuhe zu tragen.
Um so mehr freute ich mich über den Kauf. Nach anfänglichem Zögern war es dann mein Mann, der die erste Schote probierte. Er meinte sie sei zwar scharf, aber noch OK. Ich schnitt eine auf und aß sie zusammen mit Frischkäse auf einem Brot. Milchprodukte sind immer gut, wenn man schärfe lindern möchte. Aber ich muss zugeben, die war schon höllig scharf. Blöderweise griff ich mir auch noch ins Gesicht und so zierte den ganzen Abend ein roter Striemen mein Kinn. Ich hätte auf die Warnung auf dem Hinweisschild hören und Handschuhe tragen sollen.
Am nächsten Tag verwendete ich zwei der Schoten für eine Mangold-Kokos-Suppe … Ich sage nur so viel, man konnte die Suppe noch essen, aber es hätte wahrscheinlich auch eine gereicht.
Man glaubt ja gar nicht, das so winzige und harmlos wirkende Schoten so scharf sein können. Dennoch werden sie weiterhin in frischem oder getrocknetem Zustand unseren Speiseplan bereichern.
An solchen scharfen Schoten habe ich mich auch schon probiert. Mein Mann ißt schon mal scharf, aber der beste Abnehmer war mein Papa.
LG Eliza