Die Star Trek-Couch

Seltsam ist es schon. Immer dann wenn es sehr heiß ist, gehen wir Möbel kaufen und entdecken dabei die tollsten Sachen. Das war bei unserer Küche so und passierte uns nun wieder bei der Suche nach einer neuen Couch.

Samstag Vormittag. Die Sonne brennt und statt ins Schwimmbad fahren wir nach Bad Reichenhall zu einem Fachhändler für Polstermöbel. Es geht um unsere Couch, die haben wir erst seit ca. eineinhalb Jahren und sind total unglücklich damit. Zum einen kann man kaum darauf sitzen, weil einem ständig irgendwelche harten Stellen pieksen und dann quietscht sie auch noch bei jeder Bewegung. Eigentlich hätten wir das Ding sofort wieder an das Versandhaus nach Pforzheim zurücksenden müssen, was wir aber leider nicht getan haben. Es muss also eine Neue her. Wir suchen schon länger, aber so richtig hat uns bisher keine überzeugt.

Das Prospekt des Händlers sah vernünftig und erfolgversprechend aus. Und tatsächlich: Wir wurden freundlich begrüßt und ehe wir uns versahen, bekamen wir ein Glas Mineralwasser und Orangensaft in die Hand gedrückt. Schon im Erdgeschoss hatten wir eine Couch ausgemacht, die sowohl optisch, als auch von der Größe in unser Wohnzimmer passt. Aber der junge und sehr nette Verkäufer führte uns dennoch durchs ganze Haus (drei Etagen plus Keller) und kam bei 30°C etwas ins Schwitzen. Als wir den dritten Stock betraten, bekamen mein Mann und ich glänzende Augen. Da stand sie – die Couch …

Die Garnitur „WAVE“ des italienischen Herstellers Formenti könnte einem Star Trek-Film entsprungen sein. Es ist quasi das Äquivalent zu unserer Küche. (Sie kostete auch in etwa so viel, obwohl sie bereits reduziert war.) Das ganze hat aber einen Haken, für diese Wohnlandschaft bräuchten wir ein Wohnzimmer, das mindestens doppelt so groß ist wie unseres. Schier unmöglich! Etwas traurig standen wir davor. Ich setzte mich zumindest mal drauf und bekam von dem netten Verkäufer den Prospekt dazu geschenkt. Er hatte wohl Mitleid mit uns. Somit können wir uns in Zukunft wenigstens an den Bildern erfreuen.

Stattdessen kauften wir an diesem Tag ein kleineres Modell (das Kleinste was sie im Hause hatten) eines bayrischen Herstellers. Dies würde zumindest ins Budget und in unser Wohnzimmer passen. Zum erfolgreichen Kaufabschluss gab es dann sogar noch eine Flasche Sekt.

So ist es im Leben. Manchmal muss man eben die Realität nehmen wie sie ist. Aber träumen, träumen darf man zumindest davon:

formenti4_WAVE_03