Da flatterte doch letzte Woche, zusammen mit der üblichen Werbeflut, ein kleiner Flyer der Deutschen Post ins Haus. Nachdem ich ihn zunächst ignoriert und zur Seite gelegt hatte, warf ich gestern dann endlich einen Blick darauf. Was ich da las, hinterließ dann bei mir mehr als nur ein Stirnrunzeln.
„Sie möchten jederzeit und überall auf ihre Briefpost zugreifen? Buchen Sie einfach E-POSTSCAN. Dann digitalisiert die Deutsche Post Ihre Briefpost, stellt sie Ihnen werktäglich per E-Post zu und Sie haben mit dem Smartphone, Tablet oder PC immer Zugriff. Selbstverständlich werden bei allen Schritten strengste Datenschutzrichtlinien eingehalten. Und die Originale stellen wir Ihnen nachträglich per Post zu.“
Mal ehrlich, wie soll man sich das jetzt vorstellen? Sitzt da jemand bei der Post, der meine privaten Briefe öffnet, in einen Scanner legt und das gescannte Exemplar dann an meine E-Mail Adresse schickt? Selbst wenn die Dokumente automatisch gescannt werden, muss doch irgendjemand die Briefe öffnen. Wie ist das dann mit dem Briefgeheimnis? Und wenn, warum sollte ich meine Post unbedingt digital haben wollen?
Ich weiß, da werden jetzt ganz sicher einige Leute aufschreien und sagen, dass das doch ein ganz toller Service ist, auf den sie schon immer gewartet haben. Was für ein Quatsch, also wirklich!
Ich muss nicht immer alles online haben, die Briefe von Behörden oder Freunden schon mal gar nicht und ich habe auch keine Lust, das Fremde meine Post lesen. Vielleicht (Achtung Verschwörungstheorie!) ist das ja auch ein genialer Schachzug der NSA, um auch noch die letzten Geheimnisse aus uns herauszusaugen. Oder die Deutsche Post möchte eine großflächige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ins Leben rufen, um all den Arbeitslosen in Deutschland eine vernünftige Arbeit zu bieten, zumindest das wäre ja als positiv zu werten. Aber daran glaube ich ehrlicherweise nicht.
E-POSTSCAN – ehrlich, brauchen wir das? Ich sage nein! Ich mag mein analoges Leben so wie es ist und möchte meine Briefe auch in Zukunft lieber selbst öffnen.