Es gibt Filme, die holen einem aus jedem Tief heraus. „Männer wie wir“ ist so ein Film. Immer wenn ich ihn sehe, fühle ich mich hinterher viel besser und das liegt nicht nur an der witzig-romantischen Geschichte, sondern vor allem an den Darstellern.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Torwart Ecki verpatzt seiner Mannschaft den Aufstieg und fliegt nach seinem ungewollten Coming-Out aus dem Team. Um mit den Vorurteilen seiner Freunde „Schwule können nicht Fußball spielen“ aufzuräumen, verspricht er ihnen eine Revanche mit einer schwulen Fußballmannschaft, die er aber erst noch finden muss. Also macht sich Ecki in Dortmund auf die Suche nach Mitspielern und verliebt sich dabei in Zivi Sven.
Witzig und mit vielen Klischees versteht es Regisseurin Sherry Hormann das Thema „Schwule Fußballer“ glaubhaft umzusetzen. Die brillante Besetzung mit namhaften Nebendarstellern wie: Christian Berkel, Dietmar Bär, Rolf Zacher, Saskia Vester und Mariele Millowitsch nimmt jedes noch so ausgetretene Klischee beider Seiten auf die Schippe und beleuchtet das Innenleben der Betroffenen aus vielen Perspektiven.
Es sind jedoch die beiden Hauptdarsteller, die den Film erst zu etwas Besonderem machen. Maximilian Brückner offenbart in der Rolle des Ecki eine Unschuld, die so anrührend ist, dass er die Zuschauer schon in den ersten Filmminuten in seinen Bann zieht. Dabei ist es kaum zu glauben, das Brückner ein gestandner Bayer ist.
David Rott als Zivi Sven sorgt mit Charme und Aussehen dafür, dass ihm nicht nur die Herzen der weiblichen Zuschauer zufliegen. Seine Darstellung des Sven als gefestigter Charakter, der weiß wo er steht, bildet einen schönen Kontrast zu Brückners unstetem Ecki, der sich erst noch finden muss.
Die Liebesszene im Aufzug, die für die beiden damals noch jungen Darsteller eine große Herausforderung gewesen sein muss, ist für mich die beste schwule Liebesszene, die ich kenne. Sie ist so authentisch und ehrlich, das sich zu keiner Zeit ein befremdliches Gefühl beim Zusehen einstellt. Für mich ein „must-see“ der Filmgeschichte. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann dies HIER tun.